Das Louisiana Museum of Modern Art in Kopenhagen startet mit „Architecture Connecting“ eine neue Ausstellungsreihe. Von November 2024 an steht die Zukunft der Architektur im Kontext der Klimakrise im Fokus. Den Auftakt machen drei Studios, die Biologie in ihre Entwürfe integrieren.
Das Louisiana Museum of Modern Art in Humlebæk nördlich von Kopenhagen startet eine neue Ausstellungsreihe. Unter dem Titel „Architecture Connecting“ soll von 2024 bis 2029 die Entwicklung der Architektur in Zeiten der Klimakrise und der damit verbundenen sozialen, kulturellen und politischen Herausforderungen im Mittelpunkt stehen. In der ersten Ausstellung der Reihe, die vom 8. November bis zum 23. April 2025 zu sehen ist, werden drei Architekturbüros vorgestellt, die auf unterschiedliche Weise Biologie und Biochemie als Grundlage für ihre Arbeit nutzen. So soll untersucht werden, wie sich unsere gebaute Welt weiterentwickeln wird. Müssen wir uns, so die Frage, am Ende von klassischen kategorialen Gegensätzen wie „Stadt/Land“ und „Natur/Kultur“ und vielleicht sogar von der Vorstellung verabschieden, dass unser Planet einzigartig ist? Gezeigt wird, wie sich Forschung auf die Arbeitsmethoden und -prozesse von Architekt*innen auswirkt und wie interdisziplinäre Ansätze Gebäude und Landschaften verändern.
Präsentiert werden ecoLogicStudio, Atelier LUMA und Jenny Sabin Studio. Die drei Büros tragen mit ortsspezifischen Installationen und Projekten zur Ausstellung bei, die in speziellen Räumen des Museums gezeigt werden.
EcoLogicStudio aus London wurde von den Architekten Claudia Pasquero und Marco Poletto gegründet. Mit bio-digitalem Design integrieren sie die Photosynthese in Gebäude, die sowohl Sauerstoff als auch Nährstoffe produzieren können. Sie hinterfragen die Beziehung zwischen Stadt und Natur und haben Werkzeuge für die Stadtplanung entwickelt, die sich wie Pilze, Schimmelpilze, Algen oder andere intelligente Organismen verhalten.
Das Forschungsdesignlabor Atelier LUMA aus Arles stellt die Frage, wie wir regionale Ressourcen nutzen können, um neue Materialien und Designprozesse zu schaffen, die die traditionelle Industrie ersetzen können. Ihre Praxis stützt sich auf regionale Biosphären, um Ressourcen in Form von traditionellem Handwerk, bestehenden lokalen Produktionsprozessen und natürlichen Materialien zu identifizieren, wobei die Zusammenarbeit zwischen einer Vielzahl von Berufen zu neuen Baumaterialien und Designs führt.
Das Jenny Sabin Studio aus Ithaca, NY, nutzt Mathematik und Biologie, um natürliche Prozesse in Baumaterialien und Architektur zu integrieren. Es werden Materialien entwickelt, die auf den Menschen reagieren, und Strukturen, die sich wie Pflanzen, Knochen oder sogar DNA verhalten. Die Zusammenarbeit mit Biologen bei der Entwicklung digitaler Werkzeuge auf Mikroebene legt den Grundstein für intelligente Gebäude der Zukunft.
Die neue Reihe baut auf der vorangegangenen Reihe „The Architect‘s Studio“ auf, in der das Museum von 2017 bis 2023 den Arbeitsprozess von Studios auf der ganzen Welt unter die Lupe genommen und Einblicke in die Umsetzung von Ideen gegeben hat.
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