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Italo Lupi,
© Courtesy ADI
© FIORUCCI 
© miu miu

Italo Lupi gehört zu den prägenden Gestalten des italienischen Nachkriegsdesigns. Nun ist der renommierte Architekt, Grafikdesigner, Artdirektor und Journalist am 27. Juni im Alter von 89 Jahren in seinem Haus in Mailand gestorben. Auf die Frage, wann und wie seine Karriere begonnen habe, antwortete Lupi 2013 in einem Interview: „Sie begann mit einer Stelle als Designberater für das Kaufhaus ‚La Rinascente‘ in Mailand, zusammen mit zwei Kollegen vom Politecnico, von denen einer der Architekt und Designer Mario Bellini war, kurz bevor er seine erfolgreiche Karriere bei Olivetti begann. Wir arbeiteten im Entwicklungsbüro und entwarfen neue Objekte oder, in meinem Fall, neue Verpackungen und Grafiken. Das war eine sehr interessante Erfahrung. Das Büro befand sich direkt vor den Türmen der Kathedrale. Es schien, als könnte man sie berühren, wenn man die Hand aus dem Fenster streckte.“

Lupi, der eine Zeit lang Assistent von Pier Giacomo Castiglioni (dem älteren Bruder von Achille) am Politecnico war, fiel mit seiner Arbeit schon früh auf. 1960, mit gerade einmal 25 Jahren, entwarf er zusammen mit Mario Bellini, seinem ehemaligen Klassenkameraden und Kollegen bei „La Rinacente“, die 6. Jahresausstellung des Compasso d‘Oro. Er arbeitete dann für Firmen wie Cassina, Flos, Prada und Vespa, entwickelte Marken und ikonische Logos u.a. für Cinelli, Fiorucci, Miu Miu und das Museo Poldi Pezzoli. Für die 16. Mailänder Triennale entwarf er ein Plakat mit einem großen „T“, das in Fächern in seinem Querbalken die Werte und Themen der Ausstellung – Stadt, Architektur, Design, Mode, audiovisuelle Medien – enthält. Überhaupt war Lupi als Gestalter überaus vielseitig: Das Spektrum seiner Entwürfe reicht von Mode bis zum Design von Museumsmöbeln, von der Cover-, Buch- und Zeitschriftengestaltung bis zu Ausstellungsdesign und der Gestaltung des städtischen Raums. Anfang der 1970er Jahre arbeite er u.a. für die von Adriano Olivetti gegründete Architekturzeitschrift „Zodiac“, sowie für „Domus“, wo er von 1986 bis 1992 als Chefredakteur an der Seite von Mario Bellini wirkte. Besonders eng war seine Beziehung zu der Zeitschrift „Abitare“, bei der er von 1974 bis 1986 als Mitarbeiter und von 1992 bis 2007 als Direktor tätig war. Lupi arbeitete mit dem Palazzo Grassi in Venedig, den Scuderie Papali und dem Quirinale in Rom, den Skiweltmeisterschaften in Cortina d’Ampezzo und den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin zusammen.

Italo Lupi wurde mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet, darunter 2011 mit dem Deutschen Designpreis. Allein den Compasso D’Oro erhielt er dreimal: 1998 für das Kulturmagazin IF, 2008 für die Gestaltung Turins für die Olympischen Winterspiele (mit Migliore & Servetto), und 2014 für sein Lebenswerk. Lupis enge Verbindungen mit der ADI, der „Associazione per il Disegno Industriale“, dem italienischen Verband für Industriedesign, und zur Mailänder Triennale währten da bereits Jahrzehnte.


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