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Der Schriftsteller Clemens Setz hat es so beschrieben: „Auf meiner Kopfhaut begann ein angenehmes Spannungsgefühl, das dann über den Nacken langsam hinunterwanderte, verbunden mit einem Bewusstsein gesteigerter Konzentration“. Das mit allerlei Glücksgefühlen verbundene Kribbeln – Setz nennt es „Gehirnkribbeln“ – ist wissenschaftlich kaum erschlossen. Sicher ist nur, dass im Jahr 2010 im Internet erstmals Videos unter der Bezeichnung ASMR – das Kürzel steht für Autonomous Sensory Meridian Response – aufgetaucht sind. Dass es sich um eine Art selbstproduzierter, durch Trigger wie Geräusche ausgelöste Euphorie handelt, macht das Phänomen in Zeiten zunehmender Digitalisierung und reduzierter sinnlicher Erfahrung besonders interessant. Designer oder Künstler sind denn auch verstärkt auf der Suche, ASMR in die digitale Welt zu integrieren. Das in Stockholm ansässige ArkDes, Schwedens nationales Zentrum für Architektur und Design, hat nun genau zu diesem Thema die Ausstellung Weird Sensation Feels Good geplant, die, der aktuellen Situation geschuldet, derzeit zwar nicht vor Ort besucht, aber virtuell erlebt werden kann.

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