Ob in den wenigen verbliebenen Fachpublikationen, in der Tagespresse oder im akademischen Zusammenhang: Designkritik hat es schwer. Die Gründe dafür sind vielfältiger Natur. Umso wichtiger erscheint es, das Entstehen von Texten zu fördern, die sich allgemeinen Fragen des Designs und konkreten Produkten weder aus der Perspektive des Marketings noch der Werbung annehmen, sondern das weite Feld der Gestaltung und seine Bedingungen aus kritischer Distanz betrachten. Der Wilhelm Braun-Feldweg-Förderpreis für designkritische Texte (kurz: bf-Preis) feiert in diesem Jahr seinen 20. Geburtstag. Zu dem Wettbewerb, der (mit neuem Auftritt und neuen Partnern) bereits zum 9. Mal vergeben wird, sind junge Designer*innen eingeladen, sich mit designkritischen Texten zu beteiligen. Teilnahmeberechtigt sind Studierende an Design-Studiengängen sowie deren Absolventen mit Studienabschluss 2020 oder jünger. Das Thema kann ebenso frei gewählt werden wie Darstellung, Stil und Textform. „Was wir suchen“, heißt es in der Ausschreibung, „sind inhaltlich fundierte, spannend geschriebene, erhellende Texte zum Thema Design. Das kann eine neue Sicht sein, ein ungewöhnlicher Zugang oder eine andere Bewertung oder Auslegung aktueller Themen“. Eine Fachjury entscheidet über den Preis. Der prämierte Text wird in einer Auflage von 1000 Exemplaren gedruckt und in der Reihe „Designkritische Texte“ im Niggli Verlag veröffentlicht. Preisträger*in und Buch werden Mitte November im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung in der Akademie der Künste Berlin vorgestellt.
Ausgelobt wird der bf-preis durch die neu gegründete Wilhelm Braun-Feldweg Stiftung. Zu ihren primären Zielen gehört es, den genannten Förderpreis für designkritische Texte auszuschreiben und zu sichern. Partner sind die Akademie der Künste Berlin und das Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main. Der schriftliche Nachlass von Prof. Dr. Wilhelm Braun-Feldweg (1908 bis 1998), Produktdesigner, Hochschullehrer und Gründungsprofessor des Lehrstuhls für industrielle Formgebung an der SHfbK Berlin, befindet sich bereits im Bestand der Berliner Akademie der Künste. Das Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main hat 2023 mit finanzieller Unterstützung der Kulturstiftung der Länder den Objektnachlass von der Wilhelm Braun-Feldweg Stiftung erworben.
Die Auslobungsunterlagen sind auf der Website verfügbar.
Einsendeschluss für Bewerbungen ist der 15. April 2024.
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