Unter dem englischen Begriff „Dress Code“, zu deutsch: Kleiderordnung, versteht man die Regeln und Vorgaben, wie man sich privat oder als Teil bestimmter sozialer, beruflicher oder ethnischer Gruppen kleiden sollte. Ob Designerkleid oder Jeans, Anzug oder Jogginghose, Strickpullover oder Uniform – jede Kultur, Gesellschaft und Gruppe hat ihre eigenen Dress Codes, die je nach nationaler Zugehörigkeit, Religion, Lebensalter oder Geschlecht sehr verschieden ausfallen können. Solche Normen werden mehr oder weniger stillschweigend vorausgesetzt und gründen auf einem Konsens. Manche entstehen „auf der Straße“ und in Subkulturen: In den 1970er-Jahren kannte etwa die Punk-Bewegung ihren eigenen Dress Code als Ausdruck politischen Protestes und der Opposition gegen das Establishment und die gesellschaftliche Oberschicht.
Noch bis zum 12. September hinterfragt die Ausstellung „Dress Code. Das Spiel mit der Mode“ in der Bundeskunsthalle in Bonn den Umgang mit Kleiderordnungen und tradierten Kodierungen. In der gemeinsam mit dem National Museum of Modern Art Kyoto und dem Kyoto Costume Institute entwickelten Schau werden Themen wie Authentizität oder Markenfetischismus systematisiert und visualisiert und Mode zwischen den Polen Individualismus und Konformismus verortet. Kreationen so stilbildender Designer/innen wie Armani, Burberry, Chanel, Comme des Garçons, Martin Margiela, Issey Miyake, Vetements oder Vivienne Westwood treten in Dialog mit zeitgenössischer Kunst von Keizo Motoda, Tom Sachs, Cindy Sherman, Oliver Sieber, Juergen Teller oder Kyoichi Tsuzuki. Ein Rahmenprogramm aus Filmvorführungen, Workshops und Panel-Talks greift Schlagwörter wie Diversität, Internet-Hypes und Nachhaltigkeit auf. Dabei werden Themen wie genderfluide Mode, Trendentstehung im (post)digitalen Zeitalter oder Neo-Ökologie als Megatrend aus der Perspektive unterschiedlicher Mode-Expert/innen hinterfragt.
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