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Das Vitra Design Museum zeigt die Ausstellung „Plastik. Die Welt neu denken“.
Precious Plastic, geschredderter Kunststoff, Courtesy Precious Plastic.

Sie sind leicht formbar, vielseitig einsetzbar und günstig herzustellen: Kunststoffe haben jahrzehntelang die Fantasie von Designerinnen und Designern angeregt, Unternehmen entstehen lassen, Konsumentinnen und Konsumenten elektrisiert. Plastik findet sich überall – bei Verpackungen, in der Mode, im Haushalt, bei Möbeln, in Autos, Zügen und Gebäuden. Kaum ein anderes Material prägt unseren Alltag so unübersehbar. Jahrzehntelang, heißt es in der Ankündigung des Vitra Design Museums zur Ausstellung „Plastik. Die Welt neu denken“, standen „Kunststoffe für unbeschwerten Konsum und revolutionäre Neuerungen, sie beflügelten die Vorstellungskraft von Designer/innen und Architekt/innen. Doch diese Zeiten sind vorbei, seit die Folgen des Kunststoff-Booms drastisch sichtbar geworden sind.“

Mit der gemeinsam mit dem V&A Dundee und dem Museu de Arte, Arquitetura e Tecnologia Lissabon (Maat) konzipierten Ausstellung widmet sich das Vitra Design Museum vom 26. März bis zum 4. September der Geschichte und dem utopischen Potential von Plastik und setzt sich mit den aktuellen Herausforderungen der Verwendung von Kunststoffen für Design, Wissenschaft und Politik auseinander – „vom rasanten Aufstieg der Kunststoffe im 20. Jahrhundert über ihre verheerenden Folgen für die Umwelt bis hin zu Lösungsansätzen für einen nachhaltigeren Umgang mit Plastik“.

Beleuchtet werden zahlreiche Facetten der sogenannten „Petromoderne“. Zum Auftakt veranschaulicht eine Filminstallation, welche Konflikte sich aus der Produktion und Nutzung von Plastik ergeben. Im weiteren Verlauf wird die Entwicklung der Kunststoffe und ihre Wahrnehmung von den Anfängen in der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zu ihrer heutigen globalen Allgegenwart betrachtet. Dabei werden sowohl Raritäten aus der frühen Moderne, Objekte der Pop-Ära, als auch aktuelle Entwürfe und Projekte gezeigt, darunter „pragmatische Innovationen, Initiativen zur Säuberung der Ozeane, Konzepte zur Wiederverwertung sowie Bioplastik auf Basis von Algen oder Pilzzellen“. Um aufzuzeigen, wie die weltweite Plastikmüllkrise bewältigt werden kann, werden u. a. Projekte wie „The Ocean Clean Up“, „Everwave“ und „The Great Bubble Barrier“ vorgestellt, mit deren Hilfe Plastikabfälle aus Flüssen und Weltmeeren gefiltert werden sollen. In einem eigenen, dem Thema Recycling gewidmeten Ausstellungsbereich, können Besucherinnen und Besucher zudem in einem interaktiv angelegten Raum Recycling-Kreisläufe kennenlernen und anhand des Projekts „Precious Plastic“ des niederländischen Designers Dave Hakkens erleben, wie wertvoll und inspirierend recycelter Plastik als neuer Rohstoff sein kann.

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