Architekt, Theoretiker, Designer und Kritiker: Aldo Rossi (1931 bis 1997) zählt zu jenen, die den Architekturdiskurs in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vorangetrieben haben. Rossi, der 1990 mit dem Pritzker-Preis und 1991 mit der Thomas-Jefferson-Medaille für Architektur ausgezeichnet wurde, ist auch als Designer und Künstler für Werke wie das 1979 auf der Biennale von Venedig präsentierte „Teatro del Mondo“, das Monument für Sandro Pertini, für Gemälde und Grafiken bekannt, die mit seiner Designarbeit in Verbindung stehen.
Das Museo del Novecento am Mailänder Domplatz präsentiert vom 29. April bis 2. Oktober Aldo Rossi. Design 1960-1997, kuratiert von Chiara Spangaro in Zusammenarbeit mit der Fondazione Aldo Rossi und Silvana Editoriale. Die Ausstellung ist Teil des laufenden Projekts des Museums zum interdisziplinären Dialog zwischen den Künsten. Gezeigt werden mehr als 350 Möbel und Alltagsgegenstände, Prototypen und Modelle, Gemälde, Zeichnungen und Studien, die Aldo Rossi in mehr als dreißig Jahren entworfen hat. Es beginnt 1960 mit Möbeln, die er zusammen mit dem Architekten Leonardo Ferrari entworfen hat. Ab 1979 wendet sich Rossi sowohl der industriellen Produktion als auch der Handwerkskunst zu und gestaltet Möbel und Konsumgüter, zunächst für Alessi, dann für Artemide, DesignTex, Bruno Longoni Atelier d‘arredamento, Molteni&C/UniFor, Richard-Ginori, Rosenthal und Up&Up. Es entstehen mehr als 70 Möbel und Objekte, von denen viele noch heute produziert werden, wobei Rossi gern mit Metall und Holz, Marmor und Stein, Keramik und Porzellan experimentierte.
Die Ausstellung, deren Layout von Morris Adjmi, einem Assistenten und späteren Mitarbeiter von Rossi in New York, entworfen wurde, ist in neun Räume gegliedert, von denen jeder eine bestimmte Beziehung zwischen grafischen Entwürfen, handwerklichen bzw. industriellen Produkten und Verweisen auf die Architektur herstellt. In Verbindung mit der Ausstellung soll ein Gesamtkatalog der Designarbeiten Rossis erscheinen, der erstmals sämtliche Prototypen, fertige Objekte, bisher unveröffentlichte Arbeiten und vergriffene Werke umfasst.
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