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Iris van Herpen, Ensemble n°11, Crystallization collection, Netherlands, 2010
3D-printed polyamide bodice and skin skirt adorned with acrylic fringes © Les Arts Décoratifs / photo: Jean Tholance
Carla van de Puttelaar for Iris van Herpen, Various collections, 2020
Iris van Herpen private collection © All rights reserved

Iris van Herpengilt als Pionierin des Modedesigns. Mit ihren extravaganten Entwürfen geht sie weit über konventionelle Bekleidungsnormen hinaus, wobei sie sowohl auf traditionelles Couture-Handwerk als auch auf innovative Techniken setzt. Vom 29. November bis zum 28. April 2024 feiert die Ausstellung „Iris van Herpen. Sculpting the Senses“ im Pariser Musée des Arts décoratifs nun eine der zukunftsweisenden Modedesignerinnen in einer umfangreichen Retrospektive. In der Schau hinterfragt werden soll der Ort des Körpers im Raum, seine Beziehung zur Kleidung und zu seiner Umgebung – sowie seine Zukunft in einer sich rasch verändernden Welt.

Die 1984 geborene Iris van Herpen wuchs in dem niederländischen Dorf Wamel auf. Klassisches Ballett formte von klein auf ihre Beziehung zum Körper und zur Kleidung. Nach einer prägenden Zeit bei Alexander McQueen und Claudy Jongstra gründete sie 2007 in Amsterdam das „Maison Iris van Herpen“, in dem sie, wie es heißt, „die Feinheiten des Handwerks mit dem Pioniergeist der Innovation verbindet und ihre Praxis für eine Vielzahl anderer Disziplinen öffnet“. 2010 präsentierte die Designerin ihr erstes 3D-gedrucktes Kleid aus der „Crystallization Collection“. Iris van Herpen betrachtet die Mode als eine sich ständig verändernde Sprache, die aus einem Cross-over so verschiedener Bereiche wie Kunst, Chemie, Tanz, Physik, Architektur, Biologie, Design und Technologie entsteht. Indem sie mit Kreativen und Denkern unterschiedlicher Couleur zusammenarbeitet, hinterfragt sie ständig gängige Vorstellungen von Haute-Couture. Im Bewusstsein aktueller Probleme bevorzugt sie seit einigen Jahren umweltverträgliche Herstellungsmethoden, verwendet für ihre Kreationen recyceltes Plastik oder veganen 3D-Druck aus Kakaobohnen.

Die Pariser Ausstellung ist in neun Themenbereiche untergliedert. In unterschiedlichen Perspektiven tritt eine Auswahl von mehr als 100 Hautecouture-Stücken Iris van Herpens in Dialog mit zeitgenössischen Kunstwerken von Künstler*innen wie dem Collectif Mé, Wim Delvoye, Kate MccGwire, Damien Jalet, Kohei Nawa, Casey Curran, Rogan Borwn, Jacques Rougerie und Designstücken von Neri Oxman, Ren Ri, Ferruccio Laviani und Tomáš Libertíny. Hinzu kommen Objekte aus dem Bereich der Naturwissenschaften wie Skelette und Fossilien, die Resonanzen mit van Herpens Kreationen erzeugen sollen. Die in den „Christine & Stephen A. Schwarzman Galleries“ präsentierte Ausstellung wird von Cloé Pitiot und Louise Curtis kuratiert; mit der Szenografie wurde das Studio Nathalie Crinière betraut. Begleitet wird die Präsentation von einer Klangkomposition von Salvador Breed, die, so das Museum, die Sinne herausfordere und die Besucher*innen noch tiefer in diese Reise rund um den Körper und die Themen eintauchen lasse, die der Designerin am Herzen liegen. Abschließend können Besucher*innen anhand von Hunderten von Materialproben in den Atelierprozess der Designerin eintauchen.


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