Infolge humanitärer Krisen sind in den vergangenen Jahren weltweit Tausende von Flüchtlingen und Migranten über die Meere geflohen. Dabei hat sich das Meer oft genug als überaus gefährliches Terrain erwiesen. Ein Team der Chalmers University of Technology im schwedischen Göteborg entwickelt derzeit im Rahmen des Projekts „Quadcopter, Starrflügler und Schiffsdrohnen für Such- und Rettungseinsätze“ ein autonomes Drohnensystem, das Rettungsaktionen auf See schneller und effizienter machen soll.
Das System beruht auf dem Zusammenspiel von Drohnen zu Wasser und in der Luft. Kommunikativ miteinander vernetzt, können diese ein Gebiet selbstständig durchsuchen, die Behörden auf Menschen in Not aufmerksam machen und erste Hilfe leisten, bevor Rettungsmannschaften eintreffen. Das System besteht aus drei Komponenten: einer Seekatamaran-Drohne namens Seacat, die als Basis für die anderen Drohnen dient; einer Flotte von geflügelten Drohnen, die die Umgebung überwachen; und einem Quadcopter, der Vorräte, medizinische Hilfsmittel oder Schwimmhilfen liefern kann. Der Quadcopter – eine Drohne, die mit vier Motoren ausgestattet ist und daher schweben kann – kann Lasten bis zu einem Gewicht von etwa zwei Kilogramm tragen.
Alle Drohnen in der Luft sind mit Kameras und einem Ortungssystem ausgestattet und können sich völlig autonom bewegen; die Schiffsdrohne folgt einer vorgegebenen Route in einer geschlossenen Schleife. Entdeckt eine Starrflügler-Drohne Objekte im Wasser, wird der Quadcopter dorthin geschickt, um Fotos zu machen, die über die Wasserdrohne an ein Rettungszentrum an Land gesendet werden. Das Rettungszentrum kann seinerseits den Quadcopter mit Hilfsgütern losschicken. Sollte dem Akku einer der Flügel-Drohnen der Strom ausgehen, wird sie außer Betrieb genommen und landet im Wasser in der Nähe der Seacat-Drohne, von der sie automatisch eingesammelt, aufgeladen und wieder ausgesandt werden kann. Das Drohnensystem wurde gemeinsam von der Abteilung für Fahrzeugmechanik und autonome Systeme und der Abteilung für Fluiddynamik der Abteilung für Mechanik und Meereswissenschaften entwickelt und soll demnächst auf See getestet werden.
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