Die Stiftung Bauhaus Dessau zeigt noch bis 1. März 2026 „After modern Brightness. Ecologies of Light“ im Bauhausgebäude. Die Ausstellung ist eine Art Parcours, der die Besucher*innen am Beispiel der Tischleuchte ME94 mit den unsichtbaren Kosten elektrischer Helligkeit konfrontiert.

Marianne Brandts Tischleuchte ME 94 von 1926 ist ein Musterbeispiel bauhausnah2er Industriekultur. Von ihr ausgehend, entfaltet die Schau ein Netz aus Relationen: Wo wird Strom erzeugt, wie wird er verteilt, wo konsumiert – und welche ökologischen und gesellschaftlichen Folgen sind daran gekoppelt? Entlang konkreter Schauplätze der Elektrifizierung verknüpft „After modern Brightness. Ecologies of Light“ Gestaltungsfragen mit Infrastruktur, Ressourcen und Politik. Das Konzept rückt nicht nur das Objekt, sondern auch seine Bedingungen in den Fokus: von den Lüftungsschlitzen in Brandts Entwurf bis hin zu den Umweltkosten, die bei der Energieproduktion entstehen. Die Ausstellung zeigt somit, dass Licht stets auch Materie, Logistik und Macht ist und dass Design dies widerspiegelt und mitgestaltet.
Bauhaus Lab als Labor der Gegenwart
Die Präsentation ist Ergebnis des Bauhaus Lab 2025: Ein internationales Team aus den Bereichen Architektur, Design, kuratorische Praxis und Forschung entwickelte das Projekt im Rahmen der „Global Modernism Studies“. Das Format verbindet Forschung und Ausstellungspraxis und knüpft mit einer Eröffnungskonferenz als Auftakt an die experimentelle Werkstatt- und Lehrtradition des Bauhauses an. Diesmal liegt der Fokus auf den Energieinfrastrukturen unserer Zeit. „After Modern Brightness“ schreibt die Moderne somit als ökologische Geschichte des Lichts fort und erörtert die Frage, welche Rolle Gestaltung in Zeiten knapper Ressourcen und neuer Technologien übernehmen kann.



„After modern Brightness. Ecologies of Light“, ein Gemeinschaftsprojekt des Bauhaus Lab 2025 (Global Modernism Studies) | Foto: Thomas Meyer

© Benton Ching, Sofía Nercasseau Gibson
After modern Brightness. Ecologies of Light
Bauhaus Dessau
Bauhausgebäude, Dessau-Roßlau
1. Aug. 2025 – 1. März 2026
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