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Der Bosch Tech Compass untersucht das Verhältnis zu Technologien.
Bei der Frage, welche Technologien positive Auswirkungen auf die Gesellschaft haben werden, gibt es ebenfalls deutliche regionale Unterschiede. Foto: Bosch

Viele haben ein ambivalentes Verhältnis zur Technik. Mal halten sie technologischen Fortschritt für einen Segen, mal für einen Fluch. Oft liegt das daran, dass Technologien wie Computer, Internet und Smartphone in rascher Folge zu tiefgreifenden Veränderungen in vielen Bereichen unseres täglichen Lebens geführt haben. Betrachtet man die aktuelle Entwicklung bei Schlüsseltechnologien, so erscheint es zudem wahrscheinlich, dass noch in diesem Jahrzehnt Technologien mit ähnlich weitreichenden Folgen auftauchen werden. Sind die Folgen dieser Entwicklung eher positiv oder negativ? Welche Hoffnungen und Sorgen haben Menschen im Hinblick auf die technologische Entwicklung? Und wie unterscheiden sich diese Sichtweisen von Land zu Land?

Der Bosch Tech Compass 2022 untersucht, wie Menschen unterschiedlichste technologierelevante Themen einschätzen. Dabei sind immerhin 72% aller Befragten der Ansicht, Technologie mache „die Welt zu einem besseren Ort“. Bemerkenswert sind die Unterschiede von Land zu Land: In China glauben das 87%, in Indien 83%, in den USA 70%, in Großbritannien 67%, in Deutschland nur 51%. Für die Studie hat die Gesellschaft für Innovative Marktforschung mbH (GIM) im Auftrag der Robert Bosch GmbH im August 2021 online eine repräsentative Stichprobe von Personen zwischen 18 und 59 Jahren in China und Indien, zwischen 18 und 69 Jahren in Deutschland, Großbritannien und den USA befragt. In Deutschland und Großbritannien wurden 1.000 Personen, in China, Indien und den USA 2.000 Personen befragt.

Die meisten Befragten erhoffen sich von der technologischen Entwicklung ein angenehmeres Leben (54 %), Sicherheit (51%) und Erleichterungen bei der Arbeit (49 %). Während eine Mehrheit in China (60 %) sich die technische Optimierung des Menschen verspricht, ist diese Hoffnung in Indien (37%), den USA (22 %), Großbritannien (19%) und Deutschland (13 %) weitaus weniger verbreitet. 83% der Umfrageteilnehmer/innen finden, der technische Fortschritt müsse, statt auf individuelle Bedürfnisse, stärker auf die Lösung gesellschaftlicher Probleme ausgerichtet sein. Auch zeigt die Umfrage, dass mehr als drei von vier Befragten im technologischen Fortschritt den Schlüssel zur Bekämpfung des Klimawandels sehen.

Obwohl das Vertrauen in den technologischen Fortschritt groß ist, zeigen sich je nach Land Unterschiede, wenn es um die Frage geht, zu welchem Zweck Technologie genutzt wird. Während 83% der befragten Chines/innen und 77% der Inder/innen zuversichtlich sind, dass Technologie ausreichend eingesetzt wird, um die großen Probleme unserer Zeit anzugehen, glauben das in den USA lediglich 47%, im UK 37% und in Deutschland 29%. Auch bei der Frage, welche Technologien positive Auswirkungen auf die Gesellschaft haben werden, zeigen sich deutliche Unterschiede. In Deutschland, Großbritannien und den USA werden große Hoffnungen in grüne Technologien (Climate Engineering, Biotechnologie und Wasserstoff) gesetzt; in China und Indien hingegen wird von intelligenten und vernetzten Technologien wie KI und 5G erwartet, dass sie sich positiv auf die Gesellschaft auswirken. In den USA und Europa hingegen gibt rund ein Drittel aller Befragten an, KI als die größte technologische Bedrohung zu sehen. Besonders besorgt sind die Menschen in allen einbezogenen Ländern in Bezug auf Cyberangriffe (62%), mangelnde Datensicherheit (56%) und eine zu große Machtkonzentration bei einigen wenigen Unternehmen (46%). Ein ambivalentes Verhältnis zu neuen Technologien zeigt auch, dass 29% der Befragten humanoide Roboter als größte Bedrohung für die Gesellschaft wahrnehmen.

Was die Mobilität angeht, würden sich in den USA 68%, im UK 64%, in Indien 58%, in Deutschland 56% und in China 33% ein von Menschen gesteuertes Auto nutzen. Unabhängig von der technischen Machbarkeit würden sich viele aber am liebsten durch Beamen fortbewegen (in Deutschland 39%, in China 34%, in Großbritannien 27%, in den USA 20% und in Indien 10%). Was die Erde als Habitat angeht, so würden in Deutschland 26% der Befragten, in den USA 30%, im UK 32%, in China immerhin 46% und in Indien 51% gerne auf einem anderen Planeten leben.

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