Bei den Filmfestspielen von Venedig wurde er mit dem Silbernen Löwen für die beste Regie ausgezeichnet. Im Amerika der 50er Jahre wagt der Architekt László Tóth, gespielt von Oscar-Preisträger Adrien Brody, in Pennsylvania einen Neuanfang. Ende Januar 2025 kommt der Film „Der Brutalist“ hierzulande in die Kinos.

Viele halten den Film „Der Brutalist“ des Regisseurs und ehemaligen Schauspielers Brady Corbet für ein Meisterwerk. Ende Januar kommt die epische Geschichte des (fiktiven) Bauhaus-Architekten László Tóth nun auch hierzulande in die Kinos. Die Handlung: Der in Ungarn geborene und am Bauhaus in Dessau ausgebildete jüdische Architekt László Tóth (Adrien Brody) wird als Visionär gefeiert. Tóth überlebte den Holocaust und emigrierte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in die USA. Mittellos verlässt er 1947 das Schiff im Hafen von Ellis Island. Seine Frau Erzsébet (Felicity Jones) und seine stumm gewordene Nichte Zsófia (Raffey Cassidy) musste er in Europa zurücklassen. Tóth kommt bei seinem Cousin Attila (Alessandro Nivola) in Pennsylvania unter, der ein Möbelgeschäft betreibt. Attila hat den christlichen Glauben angenommen und sich einen neuen Namen gegeben. Den hinteren Teil seines Geschäfts überlässt er László, der fortan für ihn arbeitet. Schließlich sorgt Attilas eifersüchtige Frau Audrey (Emma Laird) dafür, dass László auf der Straße landet. Er hält sich mit Hilfsarbeiten auf dem Bau über Wasser und kommt in einem christlichen Männerwohnheim unter, wo er seinen neuen besten Freund Gordon kennenlernt.
Als Harry Lee, der Sohn des Tycoons Harrison Lee Van Buren, den heruntergekommenen Lesesaal seines Vaters in eine moderne Bibliothek umbauen lassen will, beauftragt er Tóth. Als die Bibliothek in der Architekturpresse als Triumph minimalistischen Designs gefeiert wird, entdeckt Harrison Lee Van Buren das Genie des Architekten. Er beauftragt Tóth, zu Ehren seiner geliebten Mutter ein Kulturzentrum mit Bibliothek, Turnhalle, Auditorium und Kapelle zu entwerfen. Tóth erhält damit die Möglichkeit, seine kühnsten Träume in monumentaler brutalistischer Architektur zu verwirklichen. In den folgenden Jahren lebt der Architekt auf dem Anwesen seines Bauherrn und kann sogar seine Frau, die inzwischen im Rollstuhl sitzt, nachholen. Doch sein Perfektionismus, seine Alkohol- und Drogenprobleme und sein aufbrausendes Temperament machen das Projekt immer schwieriger. Die Konflikte mit den Geldgebern, den Bauunternehmern und der örtlichen Gemeinde eskalieren.
„The Brutalist“ ist eine Einwanderungsgeschichte und ein Film über kompromissloses Design, das Amerika des 20. Jahrhunderts und den Konflikt zwischen den Habenden und den Könnenden. Inspiriert wurde die Geschichte von „Architecture in Uniform“ des 2023 verstorbenen französischen Architekten, Stadtplaners und Theoretikers Jean-Louis Cohen. Auch technisch hat der Regisseur keinen Aufwand gescheut: Der Film wurde (wie schon „Die Zehn Gebote“, „Krieg und Frieden“ und „Vertigo“) im (eigentlich längst nicht mehr gebräuchlichen) VistaVision-Format auf analogem Filmmaterial gedreht und bei der Weltpremiere in Venedig als analoge 70mm-Kopie gezeigt.

Der Brutalist
ab 30. Januar 2025 deutschlandweit
im Kino
Besetzung: Adrien Brody, Felicity Jones, Guy Pearce, Joe Alwyn, Raffey Cassidy, Stacy Martin mit Isaach De Bankolé und Alessandro Nivola
Regie: Brady Corbet
Drehbuch: Brady Corbet und Mona Fastvold
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