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Kann Design die Welt retten? Die dreiteilige arte-Serie „Change by Design“ zeigt, wie innovative Ideen, nachhaltige Technologien und soziales Engagement die Zukunft prägen. Drei Folgen zu Technik, Mode und Möbeln sind jetzt in der arte-Mediathek verfügbar.

Der Stuhl Nr. 14 Thonet, bereits seit 1859 in dieser Form bewährt und damit wohl einer der meistverkauften Holzstühle aller Zeiten, wurde mit dem deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet | © ARTE
An solchen Ozeanriesen mit teleskopartig beweglichen, senkrechten Segeln zeigt sich, wie Design und Technik auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit zusmamenwirken | © Oceanbird

Im Intro der kleinen Reihe „Change by Design“ auf arte heißt es fragend und doch selbstbewusst: „Natur schafft Schönheit. Der Mensch schafft Dinge. Im Design ist ein Wissen gespeichert. Kann es die Welt retten? Ist es die Lösung? Design verändert die Welt.“  Der Treibstoff der Zukunft ist nachhaltig: Es sind überzeugende Ideen und soziale Energie. Designer*innen gestalten heute Dinge, die zugleich funktional, nachhaltig und schön sein sollen – ob es sich dabei um einen Stuhl, eine Leuchte, eine Jacke, ein Smartphone oder ein Schiff handelt. Die drei jeweils knapp halbstündigen Filme widmen sich daher zentralen Designbereichen wie Technik, Mode und Möbel. 

In der Folge, in der es um Technik und ganz konkrete Produkte geht, sucht der junge Designer Tobias Trübenbacher, vom Rat für Formgebung 2023 als „German Design Award Newcomer“ ausgezeichnet, nach Lösungen gegen Ressourcenverschwendung. Er fragt: Wie kann man Licht erzeugen, wo es keinen Strom gibt? Wie kann man die Kräfte der Natur als Energielieferanten nutzen? So nutzt seine Leuchte „Ignis“ die Wärme von Feuerstellen, wandelt sie in Strom um und erzeugt Licht. Auch ein Handy kann an der Leuchte aufgeladen werden. Seine Straßenlaterne „Papilio“ erzeugt Tag und Nacht Licht durch den Wind – und wirkt zudem der Lichtverschmutzung entgegen. Die promovierte Schiffsarchitektin Laura M. Giovanetti bringt ihre Erfahrung als Weltklasseseglerin ein, um gemeinsam mit der schwedischen Reederei Wallenius im Projekt „Oceanbird“ nachhaltige Schiffe zu entwerfen. Giovanetti ist überzeugt, dass die Kraft des Windes genutzt werden kann, um Ozeanriesen mit senkrecht stehenden Tragflächensegeln emissionsfrei über die Meere gleiten zu lassen. Und der Handyhersteller „Shift“ versucht, dem eher kurzlebigen Statussymbol Smartphone durch konsequent modulare Bauweise und Reparaturfreundlichkeit eine längere Lebensdauer zu geben. Samuel und Carsten Waldeck, die Gründer von Shift, leisten aber nicht nur einen Beitrag zur nachhaltigen Technik, sondern sorgen in ihrem nordhessischen Heimatdorf auch für soziale Nachhaltigkeit, etwa durch einen Dorfladen als Treffpunkt. 

In der Folge über Möbel geht es unter anderem um „Fast Furniture“, denn in der EU werden jährlich rund 10 Millionen Tonnen Möbel weggeworfen – und etwa ebenso viele Tonnen jedes Jahr neu produziert. Ein Paradebeispiel für nachhaltiges Design ist der Stuhl Nr. 14 von Thonet, ein Klassiker, der noch immer von Hand gefertigt und gerne von Generation zu Generation weitergegeben wird. „Stooly“ in Paris stellt recycelbare Möbel aus Pappe her, und der finnische Badhersteller Woodio verarbeitet Holzspäne zu Waschbecken, Badewannen und Toiletten. Auch in der Mode sind es viele kleine Initiativen und Ideen, die dazu beitragen, dass sich die europäische Textilwirtschaft im Rahmen des europäischen Green Deal bis 2030 neu ausrichtet. Die Berliner Designerin Natascha von Hirschhausen und die litauische Modemacherin Akvilė Meškauskaitė-Dobrajs zeigen mit ihren Manufakturen, wie attraktive Mode ressourcenschonend und sozialverträglich produziert werden kann. Und die Design- und Wissensforscherin Claudia Mareis berichtet über aktive Materialien, die wie kleine Maschinen funktionieren, sich verändern und anpassen können. 

Alle drei Folgen sind bis zum 21. Februar 2025 online in der arte-Mediathek abrufbar.

„Change by Design – Nachhaltig und schön: Technik“ | © 2024 ARTE G.E.I.E. | Video: arte


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