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Der Autokonzern Daimler wird radikal umgebaut. Aktionäre haben auf einer außerordentlichen Hauptversammlung fast einstimmig die Aufspaltung in zwei unabhängige Unternehmen für Autos und Nutzfahrzeuge gebilligt. „Heute ist ein historischer Tag“, sagte der Chef von Daimler Truck, Martin Daum. Im Kern geht es darum, das Geschäft für Lkw und Busse aus dem Konzern herauszulösen und bis Weihnachten an die Börse zu bringen. Geplant ist eine Notierung des bald unabhängigen Nutzfahrzeugherstellers im Börsenindex Dax. Anteilseigner des Unternehmens sollen durch zusätzliche Aktien an Daimler Truck beteiligt werden. Das Lkw-Geschäft hat bei dem Automobilkonzern nicht nur eine lange Tradition, es stand auch lange im Schatten des größeren und prestigeträchtigeren Autogeschäfts. Daimler Truck sieht sich bei Nutzfahrzeugen als Weltmarktführer und hat über 100.000 Mitarbeitende.

Mit der Trennung unter dem Codenamen „Fokus“ solle „Mehrwert für alle Seiten“ geschaffen werden, sagte Vorstandschef Ola Källenius. Beide Unternehmen sollten stärker und wettbewerbsfähiger werden. „Wir sichern bestehende Arbeitsplätze – und schaffen neue.“ Das Autogeschäft unterscheide sich grundlegend von der Lkw-Sparte. Mit Blick auf den Übergang vom Verbrennungsmotor zu neuen Antrieben fügte er hinzu: „Bei Pkw steht die Batterie im Mittelpunkt. Bei Trucks spielt auch die Brennstoffzelle eine wichtige Rolle.“

Die Aufspaltung des Unternehmens werde mit rund 700 Millionen Euro zu Buche schlagen, sagte Finanzvorstand Harald Wilhelm. Diese Einmalkosten beträfen unter anderem die Teilung und den Aufbau des Finanzdienstleistungsgeschäfts. Zudem werden bei Daimler Truck höhere laufende Kosten erwartet, die zu Beginn mit rund 250 Millionen Euro pro Jahr veranschlagt werden. Der frühere Siemens-Chef Joe Kaeser soll Chef-Aufseher werden. Die Sparte für Autos und Vans soll künftig als Mercedes-Benz Group AG geführt werden. Der Name Daimler AG für die bisherige Dachgesellschaft wird Anfang kommenden Jahres ganz verschwinden. Der Markenname Mercedes-Benz und der Stern können von Daimler Truck weiter genutzt werden.


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