Einwegverpackungen können praktisch immer und überall durch wiederverwendbare und klimafreundliche Mehrweg-Alternativen ersetzt werden. Das ist das Ergebnis der ersten Deutschen Mehrweg-Konferenz. An der digital durchgeführten Veranstaltung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) nahmen rund 200 Teilnehmer aus Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft teil. Vorgestellt wurden Mehrweglösungen für To-go- Essensboxen, Kaffeekapseln sowie Flaschen für Kosmetika und Desinfektionsmittel. Wie die DUH mitteilte, sind Bundesregierung und Kommunen aufgefordert, die Verbreitung solcher Mehrweglösungen – etwa durch verbindliche Mehrwegquoten – zu fördern.
Zudem kritisierte die DUH groß angelegte Kampagnen von Lidl, Danone und Pepsi zu Einweg-Plastikflaschen aus 100% Rezyklat als Greenwashing. Selbst wenn Einweg-Plastikflaschen vollständig aus Rezyklat bestehen, so das Argument, seien sie nicht als ökologisch gleichwertig mit regionalen Mehrwegflaschen einzuschätzen. Da auch Mehrwegflaschen am Ende recycelt würden, seien Mehrweg und Recycling umweltfreundlicher als Einweg und Recycling. Zudem würden Einweg-Plastikflaschen nicht in einem geschlossenen Materialkreislauf geführt und schadeten somit der Umwelt.
Gemäß einer aktuellen Studie der Kunststoffindustrie würden in Deutschland pro Jahr 16,4 Milliarden Einweg-Plastikflaschen produziert, wobei 70% aus fossil basiertem Neumaterial bestünden. Der Einsatz von Recyclingmaterial für PET-Einwegflaschen ändere zudem nichts an den unökologischen Distributionsstrukturen im Einwegbereich. Diese seien in einem bundesweiten Vertrieb zentralisiert und erfolgten somit tendenziell über lange Transportdistanzen. Im Mehrwegbereich hingegen gebe es 1.800 Abfüller, die ihre Produkte überwiegend regional verteilten.