Der Industriedesigner Dieter Rams ist längst zur Legende geworden. Er hat mehr als 350 Produkte für die Unternehmen Braun und Vitsœ gestaltet, die tagtäglich von vielen Menschen auf der ganzen Welt benutzt werden und bis heute – siehe Apple – großen Einfluss auf jüngere Designerinnen und Designer haben. Dabei hat sich Rams nie allein für die Form der Gebrauchsgegenstände interessiert, sondern in vielen Vorträgen und Publikationen auch über die Bedeutung von Produkten für Mensch, Gesellschaft und Umwelt nachgedacht. In einer Zeit, in der die Schonung von Ressourcen und der Schutz der Umwelt zu zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen geworden sind, ist Rams durch sein Credo „Weniger, aber besser“ geprägte Haltung mehr als aktuell. Schon in den 1970er-Jahren hat er dafür plädiert, Dinge so zu gestalten, dass sie möglichst lange Nutzungszyklen ermöglichen. Was heute als „Ästhetik des Gebrauchs“ diskutiert wird, praktizierte er mit seinen Teams schon vor vielen Jahrzehnten: „Gutes Design ist umweltfreundlich. Das Design leistet einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Umwelt. Es bezieht die Schonung der Ressourcen ebenso wie die Minimierung von physischer und visueller Verschmutzung in die Produktgestaltung ein.“
Wie soll unsere Welt zukünftig gestaltet werden, damit sie noch überleben kann? Anhand von rund 30 von Rams ausgesuchten Objekten und 50 Fotografien, Reproduktionen und Texten versucht der Designer in einer Ausstellung unter dem Titel „Dieter Rams. Ein Blick zurück und voraus“ Antworten auf diese Frage zu geben. Die von Prof. Dr. Klaus Klemp kuratierte Schau im Frankfurter Museum Angewandte Kunst ist vom 16. April 2021 bis zum 8. August 2021 zu sehen.
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