Eugenio Perazza ist von der Jury des XXVI ADI Compasso d’Oro mit dem Liftetime Achievement Award 2020 ausgezeichnet worden. Für den Gründer des Möbelherstellers Magis, der anfangs in Motta di Livenza, einem kleinen Ort in Venetien, residierte, gehen Tradition und Innovation Hand in Hand. In einer Region, in der jahrhundertealte Handwerkstraditionen lebendig geblieben sind, die aber nicht weniger für ihre Kreativität und ihren weltoffenen Handel bekannt ist, hat Perazza das ideale Umfeld gefunden, um seine Ideen in enger Zusammenarbeit mit internationalen Designern wie den Gebrüdern Bouroullec, Konstantin Grcic, Jasper Morrison oder Jerzy Semour und Betrieben in der Umgebung Wirklichkeit werden zu lassen.
Mit seinem Sohn Alberto und dessen Frau Barbara Minetto traten 1996 weitere Familienmitglieder in das Unternehmen ein. 2010 übersiedelte die Firma an den neuen Standort in Torre di Mosto; 2016 wurde Alberto Perazza zum CEO von Magis bestellt. Was Eugenio, einen genialen Kommunikator, der während eines Projekts oft mehrmals am Tag mit den involvierten Designern telefoniert, nicht daran hindert, weiter daran mitzuarbeiten, seiner kooperativen und familiären Vision von Design zum Erfolg zu verhelfen. In der Begründung der Jury heißt es, „Eugenio Perazza, dieser Naturgewalt“, sei es gelungen, „eine Kultur des High-End-Designs zu etablieren und alle Facetten einer Designkultur durchzuspielen“. In all seinen Entscheidungen achte er „besonders darauf, lokales Wissen zu respektieren und aufrechtzuerhalten.“
Gleichzeitig sei seine Perspektive immer international ausgerichtet und „weit entfernt von Nostalgie und Provinzialismus.“ Nicht ganz zufällig ist das Wappentier von Magis ein Maultier – ein bescheidenes, nicht eingebildetes Tier, das sich nicht aufspielt, unermüdlich arbeitet, niemals aufgibt und immer wieder aufsteht, wenn es hinfällt, weil es nicht nach bequemen Lösungen sucht, sondern die Herausforderung liebt, eigensinnig und neugierig immer wieder neue Wege zu erkunden.
