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Das Online-Magazin moderneREGIONAL hat sich der Baukunst des 20. Jahrhunderts verschrieben. Was 2014 als Projekt eines freien Teams angefangen hat, wurde 2016 in eine gemeinnützige institutionelle Form überführt. Die Interessensgebiete von moderneREGIONAL reichen von der Architektur über den Städte- und Gartenbau bis zu Design, Fotografie und Kunst am Bau. Besonders am Herzen liegen dem Team um die Herausgeber Daniel Bartetzko und Karin Berkemann sowie die Redakteure und Redakteurinnen Peter Liptau, Jasmin Rettinger und Fabian Schmerbeck und der sie unterstützenden Autor/innen die „häufig vernachlässigten ,kleinen‘ Formate, Regionen und Bautypen“. Fachkundig, engagiert und unabhängig informieren sie, die alle nebenher „Brotberufen“ nachgehen, gratis und frei von kommerzieller Werbung über aktuelle Themen der Architekturmoderne. Neben einer Kolumne, in der sich die Herausgeber/innen zu Wort melden, berichtet moderneREGIONAL täglich über Veranstaltungen, Ausstellungen und Bücher und stellt das Neueste beim Bauen und Forschen vor. In der Kategorie „mehR“ erscheinen darüber hinaus einmal pro Woche vertiefende Texte und Fotoessays. Alle zwei Woche geht ein Newsletter und alle drei Monate ein Themenheft online. Das neue Sommerheft „Small Heritage“ ist gerade erschienen und online frei zugänglich. Und last but not least bewahrt die virtuelle Karte „invisibilis“ geschlossene, ungenutzte oder abgerissene Kirchenbauten vor dem Vergessen.

Unter dem Titel „Die Architektur der spätesten Moderne“ präsentiert die Serie „Best of 90s“ derzeit alle 14 Tage ein anderes Porträt zur Baukunst der 1990er-Jahre. In der Dekade zwischen Mauerfall und Millennium habe die Baukunst zwar zwischen allen Stühlen gesessen – „zwischen Öko und Hightech, zwischen Rekonstruktion und Rendering, zwischen Magenta-Mint und Anthrazit“ –, gleichwohl sei die Moderne damals nicht an ihr Ende gelangt; sie habe vielmehr „formvollendet Schwung für eine neue Runde“ geholt. Vom Neoliberalismus befeuert sei viel gebaut und auf der Suche nach einer Wiedervereinigungsarchitektur noch mehr darüber diskutiert worden. Zusammengehalten würden jene Jahre durch „die Aufgaben und Inhalte, das Durchbrechen und Neudefinieren von Grenzen“.

Das Buch zu Best of 90s: “Das Ende der Moderne. Unterwegs zu einer Architekturgeschichte der 1990er Jahre”, herausgegeben von Karin Berkemann, erschienen bei Urbanophil, Bild: Peter Liptau, 2021

Als Startpunkt des Projekts beschreibt der Sammelband „Das Ende der Moderne?“ ebenso übergreifende Entwicklungen wie konkrete Bauten des Arbeitens, des Wohnens und der Freizeit. Das Spektrum der Projekte zwischen „Post- und Transmoderne, die vorgestellt und ebenso ausführlich wie präzise beschrieben werden, reicht von den „Smart Towers“ über das Zürichhaus in Hamburg und Lehmbauten einer Ökosiedlung in Kassel bis zu den WDR-Arkaden in Köln.

Außerdem ist vom 6. September bis 9. Oktober 2022 das Ausstellungsprojekt „Turm und Tunnel“ in der Freien Akademie der Künste Hamburg zu sehen. In der Ausstellung wird das Schaffen des Architekten Friedhelm Grundmann (1925–2015) erstmals umfassend gewürdigt. Als roter Faden dient der Vergleich der beiden, scheinbar widersprüchlichen Baugattungen Kirche und U-Bahn.


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