Wo immer weitere Lebensbereiche digitalisiert werden, nimmt der Einsatzbereich von winzigen, gleichwohl leistungsstarken Displays zu. Kontrastreiche „OLED-Mikrodisplays“ sind prädestiniert für die Integration in Head-Up-Systeme oder Wearables. Sie können als Assistenzsystem in der Industrie, in der Logistik zur Anzeige von Lagerinformationen an Kappe oder Helm eingesetzt werden oder in sichtbeschränkten Umgebungen, etwa beim Katastrophenschutz, Orientierung und Navigation verbessern helfen. In solchen Augmented-Reality-Szenarien ist es, neben einer stromsparenden Konzeption des Systems, wichtig, dass die Displays ausreichend hell sind, um unter Tageslichtbedingungen zu funktionieren und Informationen mit bloßem Auge erkennbar sind.
Die OLED-Mikrodisplay-Familie des Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP hat in dieser Hinsicht Zuwachs bekommen. Erstmals vorgestellt wurden die Mikrodisplays im neuen Design Mitte Mai auf der SID Display Week in San José, USA. Das OLED-Mikrodisplay-Portfolio reicht nun von vollfarbigen Video-Displays mit 1-Zoll-Bilddiagonale bis zu 0,2-Zoll kleinen ultrastromsparenden Mikrodisplays. Auch die Weiterentwicklung der ultrastromsparenden Varianten, die sich besonders für den Einsatz in Wearables anbieten, wurde vorangetrieben. Konkret wurde das 720p-Display auf hohe Helligkeiten erweitert, die für den Einsatz in AR-Anwendungen und optischen Systemen unter Tageslichtbedingungen nötig sind. Die 720p-Vollfarb-Mikrodisplays erreichen nun Helligkeiten bis zu 1.000 Nits; die zweifarbige Ausführung erreicht 5.000 Nits. (Ein Nit gibt an, wie viel Licht auf einen Quadratmeter Fläche gestrahlt wird. Fernseher haben z. B. Helligkeiten von 200 bis 500 Nits.)
Bernd Richter, Abteilungsleiter Organic Microelectronic Devices am Fraunhofer FEP, erklärt, wie die Verbesserungen erreicht wurden: „Technologisch konnte diese Steigerung der Helligkeit durch die Entwicklung neuer OLED-Stacks erzielt werden. Die Nutzung verschiedener Filtertechnologien ermöglicht uns, einen guten Kompromiss zur Abstimmung von Helligkeit und Darstellungsinhalt je nach Applikation umsetzen zu können.“ Philipp Wartenberg, Abteilungsleiter IC- und Systemdesign, ergänzt: „Das Fraunhofer FEP bietet mit dieser Erweiterung des Portfolios eine einzigartige Auswahl an Mikrodisplays für unterschiedlichste Optik- und Systemintegrationen an. Die Displays unterscheiden sich nicht nur in der Größe, sondern auch in Schaltungstopologien. Sollte kein passendes Mikrodisplay in unserem Portfolio vorhanden sein oder der Kunde spezielle Anforderungen für die Ansteuerung haben, entwickeln wir diese für ihn kundenspezifisch.“
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