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Die Galerie P98a in Berlin ist der Ort, an dem der weltweit bekannte Typograph Erik Spiekermann für gewöhnlich inmitten von Druckpressen Workshops abhält. Mit einem spannenden Programm starten unabhängige Verlage dort nun eine Initiative für mehr Bibliodiversität. Drei Wochen lang geht es um die Gestaltung eines einzigartigen Mediums: des Buches. Dabei dreht sich alles, wie die Ankündigung verspricht, „um Vielfalt, Kreativität und Zusammenarbeit, damit aus einer Idee ein Text und schließlich ein Buch wird“. Nur, weil es Menschen gibt, die das 500 Jahre alte Wissen rund um den Buchdruck zu nutzen wissen, können Leserinnen und Leser immer wieder kluge und schöne Bücher in ihren Händen halten.

„Wir machen Bücher“ stellt zum zweiten Mal die Menschen hinter den Büchern vor. Zudem können Kinder einen ganzen Sonntag lang erfahren, was es mit Drucken und Illustrationen auf sich hat. Möglich gemacht wird das Programm durch unabhängige Verlage, die sich zusammengefunden haben, und durch die Unterstützung des Hauptstadt Kulturfonds. Es beginnt am 17. November mit dem Thema „Find out how type works“ mit Erik Spiekermann und dem Autor Andreas Pflüger. Einen Tag später sprechen der Autor und Illustrator Henning Wagenbreth und sein Verleger Moritz Klein über „Rückwärtsland“ als einem der „schönsten deutschen Bücher“. Die zweite Woche ist vollgepackt: Am 21. November präsentiert Katharina Hesse von der Stiftung Buchkunst die schönsten Bücher des Jahrgangs 2022. Am 22. November stellen Sarah Käsmayr und Kolja Burmester ihre MaroHefte gemeinsam mit dem Illustrator und Autor Felix Bork vor. Am 23. entspinnt sich zwischen der Verlegerin Anna Kindermann und Klaus Ensikat, einem der bedeutendsten Illustratoren der Gegenwart, ein Gespräch. Am folgenden Tag spricht Christine Koschmieder über ihren Roman „Dry“ und die heikle Balance der Autofiktion, am 25. November stellt sich das Verlagshaus Berlin vor. Und am 27. November finden unter der Überschrift „Eine Welt aus Papier“ einen ganzen Tag lang Lesungen und Druckworkshops für Kinder statt.

Bevor der typografisch-gestalterische Reigen am 4. Dezember in einen Adventsbazar ausklingt, treffen vom 28. November an Tag für Tag mit Daniel Beskos und Sebastian Guggolz zwei unterschiedliche gestalterische Ansätze aufeinander, berichtet Jürgen Hosemann über die Leerzeichen zwischen den Menschen, stellen Sarah Käsmayr und Dieter Scholz Werk und Biographie des wiederentdeckten Sturm-Malers und Buchhändlers Sascha Wiederhold vor, und machen Marianne Nagel und Anne Deuter Buchkunst. Thomas Böhm spricht mit dem Übersetzerpaar Juliette Aubert-Affholder und Mirko Bonné über „Kopffarbschnitt, Prägung und Lesebändchen“, und Klaus Schmeh führt durch die Geschichte des Voynich-Manuskripts und widmet sich Geheimsprachen.


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