Konstantin Grcic arbeitet seit vielen Jahren mit der Galerie Kreo in Paris zusammen, wo er Einzel- und Sammlerstücke präsentiert, die er selbst als Experimentierfelder begreift. Noch bis zum 26. August sind unter dem Titel „Transformers“ nun Leuchten und Tische zu sehen. Einmal mehr lässt Grcic dabei seine nie versiegte Faszination für eine handfeste industrielle Ästhetik erkennen. Der Titel bezieht sich erkennbar auf eine Reihe von Filmen mit intergalaktischen Robotern, die sich in diverse Kreaturen oder Objekte verwandeln können.
Mit spielerischem Ernst attackiert Grcic die Einheit des Objekts und lässt der Kombinatorik modularer Elemente freien Lauf. Die Objekte bestehen aus Teilen eines vorgefertigten Aluminiumstrangpressprofils mit quadratischem Querschnitt, das auf jeder seiner vier Seiten mit einer Doppelreihe von Löchern versehen ist. Das Profil wurde als Messschablone für die Automobilindustrie entwickelt, wo es millimetergenaue Präzision während des gesamten Produktionsprozesses von Autos gewährleisten soll. „Das System“, sagt Grcic, „ermöglicht es mir, verschiedene Möbeltypologien auf extrem einfache, präzise und kraftvolle Weise zu konstruieren“.
Das Ergebnis ist eine Kollektion aus neun Elementen: Leuchten aus schwarzem Aluminium (vier Hänge- und drei Stehleuchten) sowie zwei Tische aus silberfarbenem Material. Besonders die Leuchten entfalten eine eigenwillige grafische Wirkung. Der Kronleuchter könnte aus einem Science-Fiction-Film stammen, wobei die massiven Ketten und Haken, die ihn zieren, materielle Stabilität und Unantastbarkeit demonstrieren. „Ich begrüße immer die Zukunft, aber die Science-Fiction neigt dazu, das Mögliche durch nostalgische Darstellungen oder vereinfachte Klischees zu verfälschen. Im Gegensatz dazu interessiere ich mich für eine Zukunft, die zwar fast unsichtbar ist, aber bereits das Verhalten der Gegenwart verändert“, so Grcic. In einem Interview mit designboom hat der Designer ausführlich erklärt, wie das Projekt entstanden ist, was ihn daran gereizt hat, aus Messvorrichtungen etwas anderes zu machen, und weshalb er ganz unterschiedliche Reaktionen er vom Publikum erwartet.
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