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Das Museum für Gestaltung in Zürich untersucht „Game Design Today“.
© Museum für Gestaltung Zürich
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Video- und Computerspiele gibt es seit rund 50 Jahren. Verbunden mit dem Fortschritt bei der Rechnerleistung, konnte der kreative Zweig des Game-Designs ein rasantes Wachstum verzeichnen. Dabei sind Games und deren Designer*innen längst nicht mehr nur ein wichtiger Motor für die Unterhaltungsindustrie. Raffiniert gestaltete Games haben heute Einfluss auf Kunst, Theater und Film ebenso wie auf Bildung, Therapie oder Forschung. Noch bis zum 23. Juli wirft die Ausstellung Game Design Today im Zürcher Museum für Gestaltung einen Rundumblick auf die zeitgenössische Computerspielkultur – von Blockbustern über Produktionen kleiner Studios bis hin zu den experimentellen Grenzbereichen des Mediums. Viele der Games können in der Ausstellung gespielt werden. So können Besucherinnen und Besucher etwa spielend ihre Fitness trainieren, in der Gruppe Inhalte gemeinsam erleben oder mit Game-Charakteren im Chor singen.

Um das Medium mit seinen vielen Facetten und Qualitäten differenziert zu betrachten, bietet die Schau vertiefte Einblicke in die Designprozesse und Arbeitsmethoden internationaler Produktionen und zeigt auf, „wie sich Games mit gesellschaftlich drängenden Themen wie Diversität, Klimakrise, Forschung, Migration oder der Schnittstelle von Mensch und Technologie auseinandersetzen“. So spiele etwa der griechische Künstler Theo Triantafyllidis in seiner Arbeit „Painting“ bewusst mit Genderklischees in Videospielen und mache queere Kultur sichtbar. Das Schweizer Startup Sphery stehe „für einen innovativen Designansatz, bei dem Forschung und Entwicklung für ein interaktives Bewegungsspiel Hand in Hand gehen. Mit ihrer immersiven Fitness-Game-Umgebung „Exercube“, die körperliches und geistiges Training verbinde, adressierten sie längst auch Leistungssportler*innen oder Patient*innen, die ihre Motorik und geistige Fitness gleichzeitig trainieren möchten. Weitere Beispiele sind das Antikriegsspiel „This War Of Mine“, das den bedrückenden Alltag von Zivilist*innen im Kriegsgeschehen sichtbar macht und es unlängst in den Lehrplan der Oberstufe in Polen geschafft hat, Animationsfilme voller düsterem Humor des Schweizer Duos Mario von Rickenbach und Michael Frei, das iPad-Game „Plug & Play“, sowie die unkonventionelle Spielmechanik von „Terra Nil“ des südafrikanischen Studios Free Lives, das für Achtsamkeit und Ressourcenschonung plädiert.


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