1 min read

Seit in vielen Ländern zum Schutz vor einer Covid-19-Infektion Masken getragen werden müssen, erlebt jeder, wie seltsam es ist, mit Menschen zu sprechen, bei denen man nur die Hälfte des Gesichts sieht. Die Stimme ist gedämpft, mimische Reaktionen sind, wenn überhaupt, nur schwer zu entschlüsseln. Bei Kindern, älteren oder gehörlosen Menschen wird die Kommunikation durch Gesichtsmasken zusätzlich erschwert. Nun haben Forschende der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) und der École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL), um die Beziehung zwischen Pflegepersonal und Patienten zu verbessern, gemeinsam vollständig transparente Operationsmasken entwickelt. Die HelloMask soll die üblicherweise von medizinischem Personal getragene dreilagige Maske ersetzen, die seit der Pandemie überall in der Öffentlichkeit zu sehen ist. Um Transparenz, Beständigkeit und Porosität in Einklang zu bringen, waren zwei Jahre gemeinsamer Forschung erforderlich. Das Ergebnis ist eine feine, mittels sogenanntem Elektrospinnen hergestellte Membran aus einem speziell für diese Anwendung entwickelten Polymer. Die Anordnung der Fasern sorgt für winzige Zwischenräume, die zwar Luft durchlassen, Viren und Bakterien aber zurückhalten. Um einen optimalen Schutz zu garantieren, sind auch die neuen Masken, die zu 99% aus Biomassederivaten bestehen, für den einmaligen Gebrauch bestimmt. Das Material der Maske aus organischen Polymeren ist inzwischen verfügbar. Zudem konnte kürzlich das Start-up HMCARE gegründet werden, das bereits eine Million Franken an Fördergeldern einwerben und damit in die Produktionsphase übergehen konnte. Die Vermarktung der Masken, die in erster Linie für den medizinischen Bereich vorgesehen sind, ist für Anfang 2021 geplant. Die HMCARE schließt nicht aus, sie in einem zweiten Schritt auch einer breiten Öffentlichkeit anbieten zu können.