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© H&M, NeXR

„Möchten Sie das Teil anprobieren? Hier sind unsere Umkleidekabinen.“ Der freundliche Hinweis funktioniert im Laden, aber nicht beim Online-Shopping. Um abzuschätzen, ob Hose, Kleid oder Pulli gefallen und passen, bleiben hier nur Bilder und Größenangaben. Damit Online-Kunden Kleidungstücke in Zukunft vorab virtuell an einem eigenen Avatar anprobieren können, will der schwedische Bekleidungshändler H&M zusammen mit NeXR Technologies, einem Unternehmen, das Virtual-Reality-Lösungen für Fernpräsentationen und -seminare anbietet, eine digitale Umkleidekabine entwickeln.

Einen ersten Prototyp der „Virtual-Fitting-Lösung“ soll es im Sommer 2021 geben. Funktioniert das Ganze, sollen Kunden ihren Körper dann als 3D-Abbild in ausgewählten H&M-Geschäften mit einem 3D-Photogrammetry-Scanner von NeXR scannen lassen können, um daraus einen persönlichen 3D-Avatar zu erstellen. Mit Hilfe einer App können sie dann Kleidung virtuell anprobieren. Oliver Lange, Leiter von H&M beyond, dem Innovationszentrum des Bekleidungshändlers, sieht in der digitalen Umkleidekabine die Möglichkeit, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Zum einen könnten die Kunden so virtuell feststellen, ob ihnen Kleidung steht und passt und somit bei der Kaufentscheidung helfen. Zum anderen könnte das positive Auswirkungen auf das Retouren-Verhalten haben und die Anzahl von Rücksendungen wegen nicht passender oder nicht gefallender Kleidungsstücke gesenkt werden. Bisher werden in der Kleidungsbranche etwa 50% aller Bestellungen retourniert. Ob per Hightech-Spiegel oder 3D-Avatar, die Idee einer virtuellen Anprobe ist nicht ganz neu. Bislang konnte sich kein System bei den Kunden durchsetzen.

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