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Hot Cities – Lessons from Arab Architecture
Tuwaiq Palace Riyadh, Saudi Arabia, Foto: Rashid & Ahmed Bin Shabib

Die Folgen des Klimawandels werden immer deutlicher. So führt die Erderwärmung nicht nur in ohnehin warmen Klimazonen zu extremen Wetter- und Hitzephänomenen, sie verändert auch die sogenannten gemäßigten Zonen. Besonders Städte und Metropolen, deren Gebäude oft aus Beton und Glas bestehen, sind auf derartige Veränderungen kaum vorbereitet. Entsprechend groß sind die Herausforderungen. Die Ausstellung „Hot Cities“, die das Vitra Design Museum in Weil am Rhein vom 29. April bis zum 5. November zeigt, kehrt den Blick bewusst um und richtet den Fokus auf die Metropolen der arabischsprachigen Welt. Herausgefunden werden soll, wie diese Städte und ihre Bewohner*innen mit dem extremen Klima der Region umgehen und was sich von dortigen Lösungen in Architektur und Städtebau lernen lässt, um unsere gebaute Umwelt klimaresistenter zu machen.

Die von Ahmed und Rashid Bin Shabib kuratierte Schau will aufzeigen, ob und wie eine Verbindung vernakulärer, sprich örtlicher Traditionen mit modernen Technologien Lösungen für drängende Probleme der Zukunft enthalten kann. Fallstudien urbaner Bauprojekte sollen Antworten auf Fragen geben, die der Klimawandel aufwirft. Damit, so heißt es in der Ankündigung, knüpfe die Ausstellung „an die wissenschaftliche Auseinandersetzung der Kuratoren mit ökologischen Themen an, deren Buch „Anatomy of Sabkhas“ einen wesentlichen Beitrag zu dem 2021 mit dem Goldenen Löwen ausgezeichneten Pavillon der Vereinigten Arabischen Emirate auf der Architekturbiennale in Venedig darstellte“.

Die Schau versteht sich als eine Art mobiles Archiv, das sich mit Strategien der Hitzebewältigung in der arabischsprachigen Welt befasst. Beispiele aus 20 Städten sollen veranschaulichen, wie Menschen mit extremer Hitze leben, Bautraditionen und -innovationen unterschiedlicher Epochen und Architekturstile aufzeigen, dass die Anpassung an lokale Klimabedingungen die Grundlage für eine lebendige urbane Kultur sein kann – „vom Altertum bis in die Gegenwart, von vernakulär bis postmodern“.

„Hot Cities“, so heißt es, stelle „gewissermaßen den Versuch dar, das Lexikon der arabischen Architektur nach den Kriterien Klimaanpassung und Wohnästhetik neu zu ordnen, wobei der Schwerpunkt auf alltäglichen Ansätzen und Lösungen liegt“. Gleichzeitig lade die Ausstellung dazu ein, „sich auf die zeitlosen Lehren der Vergangenheit zu besinnen und die eigene Haltung zu Zukunft und Nachhaltigkeit zu überdenken“. Ein Kolloquium bietet Expert*innen aus Theorie und Praxis zudem die Möglichkeit, sich über neue Denkansätze und eine Zukunft in heißen Städten fachlich auszutauschen. 


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