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„It’s our F***ing Backyard. Designing Material Futures” im Amsterdamer Stedelijk Museum.
clockwise: Ineke Hans, Rex, 2021, first Dutch deposit chair, made from recycled polyamide (old office furniture, fishing nets, carpet and industrial waste), coll. Stedelijk Museum Amsterdam, donation Circuform, De Meern, 2022 / Simón Ballen Botero, Suelo Orfebre (Goldsmith’s Soil), 2018, glass made of jagua, a waste product from goldmining / Marjan van Aubel, Sunne, 2022, lamp with Sun Power solar cells, aluminum, recycled plastic, coll. Stedelijk Museum Amsterdam / Diana Scherer, InterWoven – Exercises in Root System Domestication, 2021-22, grown textile from oat roots / Audrey Large, MetaBowl #6, 2021, recycled 3D printed plastic, coll. Stedelijk Museum Amsterdam. Photo: Alaa Abu Asad. Nilufar Gallery-Far Edition / Space Available X Peggy Gou, Peggy Chair, 2021, chair made of recycled high-density polyethylene (HDPE), coll. Stedelijk Museum Amsterdam, donation of Space Available, Bali, Indonesia, 2022.

Designerinnen und Designer verwenden alle Arten von Abfallstoffen für neue Produkte und nutzen die Kraft der Natur, um ungewöhnliche Materialien zu entwickeln. Das Designstudio Bentu beispielsweise stellt Möbel aus Keramikabfällen her, Tamara Orjola fertigt Textilien aus Kiefernnadeln, Basse Stittgen hat Geschirr aus Kuhblut entwickelt. Claudy Jongstra hat mittelalterliche Naturfarbenrezepte in die Modedesigns von Viktor & Rolf eingeführt, und Maartje Dros und Erik Klarenbeek experimentieren, um Glas herzustellen, mit Kieselalgen, die CO2 binden. Andere Projekte und Initiativen konzentrieren sich auf eine weniger umweltbelastende Energieerzeugung oder zielen darauf ab, Nutzerinnen und Nutzer zum Umdenken zu bewegen.

Mit der Ausstellung It‘s Our F***ing Backyard“ widmet sich das Amsterdamer Stedelijk Museum vom 26. Mai bis zum 4. September den Beiträgen, den Designerinnen und Designer zur Bewältigung der Klimakrise und zum Erreichen größerer Klimagerechtigkeit leisten können. Dazu beleuchten 80 ausgewählte Projekte von Designer/innen und Unternehmen aus der ganzen Welt Strategien zur innovativen Verwendung von Materialien. Präsentiert werden sowohl Experimente und Prototypen, als auch bereits auf dem Markt befindliche Produkte. Die Innovationen reichen von experimenteller Forschung bis zu neuen Anwendungen alter Handwerkstechniken. Dabei soll ein Design präsentiert werden, das verantwortungsbewusst handelt und sich ästhetisch, komfortabel und zugänglich zeigt. Darüber hinaus befasst sich die Ausstellung mit der Frage, wie die Ausbeutung der Böden mit den Praktiken des Kolonialismus zusammenhängt, die von einigen multinationalen Unternehmen immer noch fortgesetzt werden.

„Der erste globale Klimastreik im Jahr 2018“, so die  Ausstellungskuratorinnen Amanda Pinatih und Ingeborg de Roode, „spiegelt das wachsende Bewusstsein wider, dass wir unsere Lebensweise ändern müssen. Nach kleinen Initiativen am Ende des letzten Jahrhunderts, tut sich auch in der Welt des Designs immer mehr. Diese Ausstellung zeigt, wie Macher und Hersteller durch kreative Praktiken eine Vielzahl neuer Möglichkeiten schaffen können und wie die Verbraucher durch ihre Entscheidungen ihren Teil dazu beitragen können. Der Klimawandel geht uns alle an – er findet in unserem eigenen Hinterhof statt“. Die Ausstellung, heißt es, sei  auch eine Gelegenheit für das Stedelijk, seine Designsammlung zu erweitern.


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