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Das Museum für Gestaltung Zürich lädt unter dem Titel „Königinnendisziplin“ dazu ein, bekannte und weniger bekannte Königinnen der Plakatgestaltung zu entdecken.
Dorothea Fischer-Nosbisch, Das verflixte 7. Jahr, 1960, © unbekannt

Digitalisierung hin oder her, nach wie vor gilt das Plakat im Grafikdesign als Königsdisziplin. Überzeugt seine Gestaltung, sorgt es inmitten des öffentlichen Raums, in dem jede Menge Zeichen und Reize aufeinandertreffen und miteinander konkurrieren, für die nötige Aufmerksamkeit. Im großen Format vermittelt es Informationen zu Produkten und Veranstaltungen aller Art. Auch wenn männliche Grafiker die Geschichte der Plakatgestaltung bis heute dominieren, es sind keineswegs nur Könige, die das Metier beherrschen und die hochgeschätzte Aufgabe bravourös erledigen. In der Disziplin feiern auch jede Menge Königinnen sichtbar Triumphe. Deshalb hat das Museum für Gestaltung Zürich einmal ausschließlich Plakate von Gestalterinnen aus der eigenen Kollektion zusammengestellt und lädt unter dem Titel „Königinnendisziplin“ dazu ein, bekannte und weniger bekannte Königinnen der Plakatgestaltung zu entdecken.

Die Schau illustriert mit internationalen Beispielen die Entwicklung des Plakats vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Nicht nur werden frühe malerische Arbeiten ab den 1930er-Jahren vom innovativen Einsatz von Fotografie und Typografie abgelöst, es prägen sich im Zusammenspiel von Bild und Text auch zunehmend plakatspezifische Gestaltungsweisen wie formale und farbliche Reduktion aus, die die Fernwirkung begünstigen. Aus Plakaten von 75 internationalen Gestalterinnen, darunter Irma Boom, Lora Lamm, Rosmarie Tissi oder Catherine Zask, entstehe, so das Museum, ein faszinierendes Panorama „weiblicher Kreativität und gestalterischer Innovation“. Mit dem Plakat „Grand bal de nuit“ der russischen Avantgardisten Natalia Goncharova (1881bis 1962) wird auch die jüngste Neuerwerbung der Plakatsammlung des Museums in der Ausstellung gezeigt.

Nicht der vergleichende Wettbewerb zwischen den Geschlechtern stehe dabei im Vordergrund, „sondern schlicht die Idee, den Kanon um neue Perspektiven, Narrative und Namen zu erweitern“. Zudem belegt die Schau ganz nebenbei, dass das Plakat auch in Zeiten elektronischer Kommunikation nichts von seiner Relevanz eingebüßt hat. Im eGuide.ch begleiten Texte zu ausgewählten Werken und den Biografien der Gestalterinnen die Ausstellung.


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