Nicht nur, was Design und Einrichtungsstil angeht, wird Dänemark von vielen als Vorbild angesehen. Auch bei Architektur und Stadtplanung werden hier andere Schwerpunkte gesetzt. Der Gemeinschaftsgedanke und die Beteiligung der Bürger an der Architektur stehen dabei traditionell im Vordergrund. Gut gestaltete städtische Räume werden zu Wohnzimmern im Freien und sorgen so in der Nachbarschaft für Zusammenhalt. Wie also beeinflusst die Architektur die Art und Weise, wie wir miteinander umgehen? Wie kann sie den Gemeinsinn stärken, und wann bewirkt sie das Gegenteil? Wer entscheidet, wie Architektur aussehen soll? Kopenhagen ist für 2023 zur „Welthauptstadt der Architektur“ ernannt worden. Als Ausgangspunkt und Hauptpartner des vielfältigen Programms fungiert das „Danish Architecture Center“ (DAC). Über das Jahr verteilt wird eine breite Palette von Aktivitäten und Ausstellungen angeboten. Das Spektrum reicht von Stadtrundgängen, die in die architektonische Geschichte Kopenhagens einführen, über ein Vermittlungsprogramm in Schulen und verschiedene Ausstellungen bis zu einem internationalen Kongress.
Der „DAC Architecture Run – Copenhagen Light Festival“ am 17. Februar ist ein Erkundungslauf, bei dem man durch Gebäude und Gassen, über Wege und Treppen, durch Gärten und Parks laufen und die Architektur Dänemarks sowie eine Reihe von Lichtinstallationen entdecken kann – mit Fokus auf der Umgebung und ohne Zeitmessung. In der großen Sommerausstellung des DAC „What We Have in Common“ geht es explizit um „das, was wir gemeinsam haben – nämlich die Architektur“. Präsentiert wird „ein breites Spektrum dänischer Architekten, die Dänemark heute und in Zukunft gestalten“. Es geht, so die Ankündigung, „um Kopenhagen und um Gemeinschaften: die, zu denen wir gehören, die, die wir in der Stadt bilden, und die, die wir verloren zu haben glauben“ – im „Großen wie im Kleinen“. Es dreht sich um Plätze und städtische Räume, „die die enge Gemeinschaft eines Dorfes in der Großstadt fördern, bis hin zu Studentenwohnungen, die aus alten Schiffscontainern mit großzügigen Gemeinschaftsräumen entstanden sind“. Vom 2. bis zum 6. Juli werden dann Architekten aus der ganzen Welt nach Kopenhagen reisen, um am UIA-Weltkongress der Architekten teilzunehmen. Und im November wird in Zusammenarbeit mit 3XN/GXN die Ausstellung „Aware“ eröffnet. In der Schau soll Architektur in einer 1:1-Rauminstallation auf spielerische Weise erforscht und hinterfragt werden, wie uns die Räume, in denen wir uns bewegen, beeinflussen, und wie die non-verbale Sprache der Architektur die Atmosphäre bestimmt und Stimmungen prägt.
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