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Le design pour tous: Produkte von zwei französischen Ladenketten.
Friedemann Hauss — Affiche publicitaire Été 70 Prisunic, 1970, Papier, sérigraphie © MAD, Paris / Christophe Dellière

„Das Schöne zum Preis des Hässlichen“ wird Andrée Putman zitiert, die Grande Dame des französischen Designs. Der offizielle Slogan von Prisunic „Le laid se vend mal“ („Das Hässliche verkauft sich schlecht“), stammt aus einem Buch des Designers Raymond Loewy und wird von Denise Fayolle eingeführt, die von 1957 bis 1967 die Designabteilung des französischen Einzelhandelsunternehmens leitet und anschließend die Agentur Mafia gründet, zu der auch Andrée Putman gehörte. Das kreative Frauenkollektiv treibt die Wiederbelebung der 1931 gegründeten französischen Ladenkette Prisunic voran und verkauft 1968 – nach dem Vorbild Ikea – Möbel, Leuchten und Geschirr in Frankreich per Katalog. Es geht darum, zeitgenössisches Design zu demokratisieren und die Generation der Babyboomer anzusprechen.

Bis zum 15. Mai 2022 feiert das Pariser Musée des Arts Décoratifs die Geschichte des erschwinglichen Designs in Frankreich mit der Ausstellung „Le design pour tous: de Prisunic à Monoprix, une aventure française“. Mit mehr als 500 Arbeiten beleuchtet die Schau die von Prisunic begonnene und von Monoprix fortgesetzte (1997 fusionierte Prisunic mit Monoprix) Zusammenarbeit mit Designer/innen wie Terence Conran, Marc Held, Constance Guisset, Ionna Vautrin und India Mahdavi. Die Designer/innen entwerfen für die Marke einfache funktionelle Möbel aus farbigem Metall- und Plastik. Einige, wie das Bett aus geformtem Polyester von Marc Held (1970) oder das Möbelensemble aus emailliertem Blech von Jacques Tissinier (1973), gelten heute als Ikonen des Designs der 1970er-Jahre. Darüber hinaus werden Werke von einigen der kreativsten Grafikdesigner/innen, Fotograf/innen, Stylist/innen und Illustrator/innen ihrer Zeit, darunter Roman Cieslewicz und Alexis Mabille, gezeigt. Die Szenografie hat die Architektin und Designerin India Mahdavi entworfen, die bereits zweimal mit Monoprix zusammengearbeitet hat. Bis heute nimmt die Marke, die in ihren Produkten das „französische Lebensgefühl“ zum Ausdruck bringt, einen festen Platz im Alltag der Verbraucher/innen ein.

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