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Das Luxemburger Unternehmen Leko Labs will die Baubranche mit Holz, Robotern und maschinellem Lernen verändern.
© LEKO LABS 2022

Die Zukunft, daran herrscht kein Zweifel, gehört dem kohlenstoffneutralen Bauen. Um die Entwicklung voranzutreiben, will das luxemburgische Unternehmen Leko Labs den Prozess des Bauens verändern. François Cordier hat Leko Labs 2017 denn auch mit der Idee gegründet, wie die Bauindustrie mit einem radikal neuen Ansatz im Holzbau umgekrempelt werden kann. Dabei setzt Leko auf die Kombination aus nachhaltigen Baumaterialien, Robotik und Künstlicher Intelligenz. Das Unternehmen hat ein Wand- und Bodenmaterial entwickelt, das vollständig auf Holz und Holzfasern basiert und bis zu 75% des Betons und Stahls ersetzen kann, die heute beim Bau eines Gebäudes verwendet werden. Nach einem Bericht der Plattform cleanthinking bietet das aus Holzwerkstoffen und einem vollständig zirkulären Herstellungsprozess bestehende System nicht nur einen nachhaltigen Ansatz fürs Bauen. Dünnere Wände mit sehr guten Dämmeigenschaften ermöglichen bei bestimmten Gebäuden auch bis zu 10% mehr Nutzfläche – und somit eine höhere Rentabilität für Bauträger. Die Technologie kann für Gebäude mit einer Höhe von bis zu 100 Metern eingesetzt werden.

In den Benelux-Staaten hat das Unternehmen bereits mehrere Projekte realisiert – Wohnhäuser, Bürogebäude und Rechenzentren. Mit frischem Kapital will Leko Labs seine Software- und Roboterbaulösung nun in ganz Europa ausrollen. Dabei setzt man auf viele kleine Fabriken, in denen Holzteile automatisiert gefräst und anschließend von Robotern zu Wänden zusammengesetzt werden. Das Wandsystem soll den Heiz- und Kühlbedarf eines Gebäudes im Vergleich zu heutigen Standards um bis zu 87% reduzieren, wodurch das Gebäude über die gesamte Lebensdauer hinweg kohlenstoffneutral bleiben kann. Zur Berechnung und Optimierung der thermischen, akustischen und statischen Eigenschaften der Gebäude dient eine selbst entwickelte Softwareplattform auf Basis von maschinellem Lernen. Diese soll es auch erlauben, die digitalen Pläne eines Architekten innerhalb von Minuten in das Leko-Montagesystem zu übertragen. „Ich glaube“, so Cordier, „dass der Hochbau im Wohnungsbau veraltet ist: Wir müssen weg von der Massivbauweise und hin zu einer höheren Materialeffizienz und Raffinesse, wie in der Automobil- und Luftfahrtindustrie.“ Bauträgern, Investoren und Kunden wird aber nicht nur nachhaltiger Wohnungsbau versprochen. Dass Leko-Häuser in der Hälfte der Zeit gebaut und fertiggestellt werden, bedeutet für Immobilienentwickler eine schnellere Rentabilität.

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