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Die 22. Ausgabe des London Design Festivals rückt die britische Metropole abermals als Welthauptstadt des Designs in den Mittelpunkt. Vom 14. bis 22. September stehen in elf Design Districts Themen wie Nachhaltigkeit, Künstliche Intelligenz und Inklusion im Mittelpunkt. Installationen, Ausstellungen und das Global Design Forum liefern kreative Impulse für globale Herausforderungen.

Vert – by AHEC Diez Office and OMCC |  © London Design Museum
Duo – by Melek Zeynep Bulut |  © London Design Museum
Material Matters – Biodesigned Column Lamp Collection by Rootful, Zena Holloway’s studio |  © London Design Museum

Auch in diesem Jahr feiert das London Design Festival Kreativität, Innovation und das transformative Potenzial von Design bei der Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen und der Bereicherung unseres täglichen Lebens. Deutlich werden soll die Vielfalt und Dynamik der globalen Design-Community und Londons zentrale Rolle als Drehscheibe der Kreativität.

Die elf „Design Districts“ mit ihrem jeweils eigenen Charakter sind auch in diesem Jahr wieder wichtiger Bestandteil des Festivals – von Bankside bis zum Shoreditch Design Triangle und der William Morris Design Line. Während, so heißt es, Nachhaltigkeit, künstliche Intelligenz und Inklusion weiterhin im Mittelpunkt stünden, habe sich „der Begriff des Spiels als ein wachsender globaler Trend innerhalb der Kreativbranche herauskristallisiert“. Ob es darum gehe, das Spielen als Aktivität zu erforschen, mit Materialien zu experimentieren oder Spielfreude in Spitzentechnologien zu integrieren – Designer*innen zeigten auf, wie wir uns kreativ mit neuen Konzepten auseinandersetzen können, die unser Leben und unsere Umgebung bereichern.

Das Programm, das kreative Cluster vor Ort hervorheben soll, umfasst Installationen und Museumsausstellungen, eine Designmesse und ein Vordenkerprogramm, das kreative Führungskräfte zusammenbringt, um nach Lösungen für globale Probleme zu forschen. Hervorstechende Beiträge zum Design werden durch die „London Design Medals“ gewürdigt – und das Partnerschaftsprogramm ermöglicht es einer Reihe von Designunternehmen, Nachwuchs-Designer*innen, Hochschulabsolvent*innen, NGOs und kleineren Unternehmen, am Programm teilzunehmen. 

Der „Major Partner“ Johnnie Walker wird ein Landmark Project sowie eine Design-Innovation vorstellen, bei der Handwerk und Luxus im Mittelpunkt stehen werden. Ein besonderes Landmark Project ist das in Kooperation mit dem American Hardwood Export Council (AHEC) entstandene modulare System Vert“ zur Begrünung und Abkühlung urbaner Räume, das von dem Münchner Industriedesignbüro Diez Office und den Frankfurter Stadtbegrünungsspezialist*innen des Office for Micro Climate Cultivation (OMC°C) entwickelt wurde. Die Konstruktion aus Schichtholz der amerikanischen Roteiche besteht aus Holzrahmen in Dreiecksform, die mit biologisch abbaubaren Netzen bespannt sind und mittels 20 verschiedenen einjährigen Pflanzenarten begrünt werden. Auf diese Weise entsteht ein lebendiges Ökosystem, das die lokale Artenvielfalt bereichert, Insekten als Lebensraum dient, den Stadtraum ästhetisch aufwertet und einen kühlenden Schattenbereich zum Entspannen bietet. Präsentiert wird „Vert“ im Hof der Chelsea School of Art. 

Mit der Installation „Duo“ will die türkische Designerin und Künstlerin Melek Zeynep Bulut Dualität und Interaktion erkunden; Power Out of Restriction (POoR Collective), gegründet, um junge Menschen zu fördern und ihnen den Zugang zur Designbranche zu ermöglichen, wird zusammen mit der Battersea Power Station eine Installation für das neue Viertel am Ufer der Themse schaffen.

Auch im Victoria & Albert Museum (V&A) soll mittels Ausstellungen und Installationen wieder vielfach zum Nachdenken angeregt werden. Unter anderem untersucht dort das zusammen mit syrischen Geflüchteten entstandene „SIM“-Projekt die Beziehung zwischen Smartphones, Zugehörigkeit und Migration. Ergänzt werden die Präsentationen durch Performances, Workshops, Installationen, Musik und vieles mehr.

Schon zum zehnten Mal findet im V&A das „Global Design Forum“ als kuratiertes Vordenkerprogramm des Festivals statt. Schwerpunkt der Beiträge von mehr als 60 Redner*innen sind u.a.: Antworten auf Konflikte und Katastrophen; Kommunikation des kulturellen Erbes; was es bedeutet, ein Mensch zu sein; Design durch eine nicht-menschliche Linse; Schaffung widerstandsfähiger, gesunder, grüner Städte und die Neudefinition der Rolle von Designer*innen. Last but not least bietet die Designmesse „Material Matters“ mit fünfzig Ausstellern Treffpunkte für alle, die an Design, neuen Produkten zu und aktuelle Trends interessiert sind. 


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