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Lutz Dietzold, Geschäftsführer des Rat für Formgebung | Foto: Christof Jakob

Ist der Rat für Formgebung, wie Johannes Winterhagen, Redakteur im Ressort „Technik und Motor“ der Frankfurter Allgemeinen Zeitung es zu Beginn formuliert, so etwas wie der „Yedi-Rat der Designer“? Ein interessanter Vergleich. Dass ohne technischen Fortschritt und entsprechende Innovationen weder Wohlstand erhalten werden noch Klimaschutz erfolgreich sein kann, liegt auf der Hand. In einer Konsumgesellschaft besteht die Schwierigkeit freilich darin, dass sich die wenigsten Menschen von einem Produkt nur deshalb überzeugen lassen, weil es funktionierende Technik bietet oder besonders umweltfreundlich ist. Hier kommt das Design ins Spiel. Wobei der Gedanke, dass Innovationen umso besser ins Leben der Nutzer*innen passen, wenn sie auch ansprechend und nachhaltig gestaltet sind, Politiker*innen und Unternehmer*innen schon vor mehr als 70 Jahren umgetrieben hat, als der Rat für Formgebung gegründet wurde. Dessen aktueller Geschäftsführer Lutz Dietzold war jetzt Gast in der neuen Folge des D:ECONOMY-Podcast der Frankfurter Allgemeinen Zeitung

Lutz Dietzold spricht in dem anregenden Dialog über die Geschichte und die aktuellen Aufgaben des Rat für Formgebung, über Design als Wirtschaftsfaktor, einen heute wesentlich erweiterten Designbegriff, über Materialien, Benutzeroberflächen und Service-Design. Wenn es um die Akzeptanz nachhaltiger Produkte geht, rät der Geschäftsführer des Rat für Formgebung Unternehmen, nicht nur auf die äußere Form zu achten. Um entsprechende Technik attraktiv zu machen, reiche es nicht aus, Produkte wie Elektroautos oder Wärmepumpen nur „schöner“ zu verpacken. Es gehe immer auch um die Frage, ob die ökologischen Eigenschaften dem Besitzer die Möglichkeit bieten, sich zu differenzieren. Und nicht zuletzt darum, wie ein Ding überhaupt produziert wird, und ob es, auch repariert werden kann. 

Der Rat für Formgebung führt nicht nur weltweit erfolgreiche Awards durch, er agiert, wie Dietzold erzählt, auch als Bildungsinstitution, um Menschen für gutes Design zu sensibilisieren. Besonders wichtig sei das an Schulen; nicht zuletzt, was Informationsdesign angehe, im Physik- und Mathematik- bis hin zum Ethikunterricht. In Zeiten notwendigen Wandels müssten sich Gewohnheiten und Verhaltensweisen ändern; dabei könne Gestaltung helfen und für mehr Akzeptanz sorgen – nicht zuletzt in sozialen Räumen. Ein weiterer wichtiger Faktor, so Dietzold, seien für ihn partizipative, integrativere Prozesse – beispielsweise in Verwaltungen. Wo wir uns digital durch die Welt bewegen, können User Experience Designer helfen, erläutert Lutz Dietzold; zumindest, wenn sie ihren Job gut machen. Dass dabei Knöpfe oder Schieberegler in manchen Fällen hilfreicher sind als Touch Displays, ist für den Geschäftsführer des Rat für Formgebung ebenso klar wie die Tatsache, dass Künstliche Intelligenz dabei hilfreich sein kann.


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