
Credits: Aisha Mugo

Im Rahmen des Rotundenprojekts 2023/24 tragen die Architektinnen von Matri-Archi(tecture) eigene und fremde Erfahrungen von einem Leben in der Diaspora in die Münchner Pinakothek der Moderne. Nach Angaben des Museums stehen dabei „die Konstruktion von Zugehörigkeit fern der Heimat und die Frage nach Identität“ im Vordergrund. Für die vom 9. Dezember bis zum 24. März 2024 zu sehende Installation „Homeplace“ will Matri-Archi(tecture) die Rotunde mit Assemblagen aus Textilien, Klang und Erzählungen als einen Ort für eine kritische Reflexion über den räumlichen Ausdruck von Wohnen und Heimat gestalten. Die Ausstellung hat drei Teile: Um in der Rotunde einen transparenten Bereich und eine intime Atmosphäre zu schaffen, erstreckt sich ein raumgreifender Perlenvorhang von der Kuppel bis zum Erdgeschoss. Ergänzt wird die Installation durch eine Klanglandschaft, die auf einer Reihe von Stimmen aus der Diaspora basiert und Ideen des Wohnens und von Heimat erforscht. Eröffnet werden soll „Homeplace“ zudem mit einem „Imbizo“ (Zulu: Zusammenkunft), das die Installation während der Vernissage aktiviert.
Matri-Archi(tecture) ist ein Verein, der ein Netzwerk von interdisziplinären Raumpraktiker*innen umfasst, das sich „der Entwicklung der afrikanischen räumlichen Bildung widmet und einen Ort für künstlerische Zusammenarbeit durch Design-, Kunst- und Architekturforschungsprojekte bietet“. Als „eine Konstellation von multidisziplinären Raumschaffenden“, so heißt es, erkenne Matri-Archi(tecture) „den Wert der Zusammenarbeit über mehrere Welten und Weltanschauungen hinweg an“ und arbeite „in verschiedenen afrikanischen und europäischen Städten zusammen“. Der Verein hat u.a. im Vitra Design Museum, Weil am Rhein (2021), auf der Chicago Architecture Biennale (2021) und der Nairobi Design Week (2019) ausgestellt. 2021 hat Matri-Archi(tecture) den Preis „Best New Practices“ der Architekturplattform „Archdaily“ gewonnen; 2022 wurde die Gruppe in der Zeitschrift Arch+ für seine zeitgenössische feministische Raumpraxis hervorgehoben. Auch in der Ausstellung „Building Africa: The State of Things!“ im August 2023 in Johannesburg war die Gruppe vertreten.
An dem Projekt in der Pinakothek der Moderne beteiligt sind Afaina de Jong (Architektin, Wissenschaftlerin. und Leiterin des MA Contextual Design an der Design Academy Eindhoven), Abdé Batchati (Architekturstudentin an der TU in München), Aisha Mugo (Wissenschaftlerin und Filmfotografin aus Mombasa, Kenia), Margarida Waco (Architektin, Autorin und Dozentin am Royal College of Art) und Khensani Jurczok-de Klerk (Architektin aus Johannesburg und Gründerin von Matri-Archi(tecture)). Zur Eröffnung wird eine Zeitung herausgegeben.
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