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Das ZKM zeigt in Zusammenarbeit mit dem Centre Pompidou den aktuellen Stand des EU-Forschungsprojektes „Beyond Matter“.
Matter, Non-Matter, Anti-Matter. Past Exhibitions as Digital Experiences, Oodi Library, Helsinki 2022 © Foto: Cvijeta Miljak / Aalto University

Wer eine Ausstellung, womöglich eine von legendärem Ruf, besucht hat, mag sich an dieses oder jenes erinnern. Alles wird er aber kaum im Gedächtnis behalten haben. Wer die Schau verpasst hat, der kann sich nur über Fotografien, Kataloge oder Kritiken einen Eindruck verschaffen, wie beschränkt dieser auch sei. Auch was die Forschung angeht, wäre es wünschenswert, Gestalt, Atmosphäre und Abfolge einer historischen Ausstellung näher kommen zu können. Im EU-Forschungsprojekt „Beyond Matter. Cultural Heritage on the Verge of Virtual Reality“ geht es darum, Möglichkeiten zu erarbeiten, wie vergangene Ausstellungen durch Methoden der digitalen und räumlichen Modellierung wieder erfahrbar werden können. Unter dem Titel „Matter. Non-Matter. Anti-Matter.“ präsentiert das Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) in Karlsruhe in Zusammenarbeit mit dem Centre Pompidou Paris vom 3. Dezember 2022 bis zum 23. April 2023 den aktuellen Stand des Forschungsprojektes.

Zwei vergangene Ausstellungen stehen dabei als Fallstudien im Zentrum: „Les Immatériaux“, 1985 im Centre Pompidou gezeigt, und die Schau „Iconoclash. Jenseits der Bilderkriege in Wissenschaft, Religion und Kunst“, die das ZKM 2002 präsentiert hat. Zentral bei der Modellierung des Vergangenen sei die Frage nach der besonderen Materialität des Digitalen. „Les Immatériaux“ wollte über die Erkundung der Schnittpunkte von Kunst, Wissenschaft und Technologien erkunden, welche Veränderungen sich in der Postmoderne durch die wachsende Präsenz neuer Technologien in allen Lebensbereichen ergibt. „Iconoclash“ richtete den Blick sodann auf das Thema der Repräsentation und ihre vielfältigen Ausdrucksformen sowie die gesellschaftlichen Turbulenzen, die es hervorruft. „Matter. Non-Matter. Anti-Matter.“ stellt die digitalen Modelle der beiden Projekte nun auf dem „Immaterial Display“ vor, einer speziell für die Erkundung virtueller Ausstellungen entwickelten Hardware. Darüber hinaus knüpfen neu geschaffene künstlerische Arbeiten an die 3D-Modelle der beiden vergangenen Ausstellungen an. Die im Rahmen des „Beyond-Matter“-Projekts erstellten Fallstudien und Anwendungsbeispiele digitaler kuratorischer Konstruktions- und Rekonstruktionstechniken ergänzen die Präsentation. Nach ihrer Station im ZKM wird eine Neuauflage von „Matter. Non-Matter. Anti-Matter.“ von Mai bis Juli 2023 im Centre Pompidou in Paris zu sehen sein.


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