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© 2021 McKinsey & Company

Im Dezember 2019 hat die Europäische Kommission ihren Plan vorgestellt, die Europäische Gemeinschaft bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu machen. Obwohl spezifische Emissionsreduktionsziele für 2030 und 2050 festgelegt wurden, blieb offen, wie viel jeder Sektor und jedes Mitgliedsland zu den gewünschten Reduktionen beitragen sollte oder was das Erreichen der Ziele kosten würde. Das Beratungsunternehmen McKinsey hat unter dem Titel Net-Zero Europe. Decarbonization pathways and socioeconomic implications“ nun einen Vorschlag dazu erarbeitet, was nötig wäre, damit die Europäische Union ihr Ziel erreichen, Ökologie und Ökonomie in verschiedenen Branchen miteinander verbinden kann.

Um einen kosteneffektiven und machbaren Weg „zu einem Netto-Null-Europa“ aufzuzeigen, wurden in 75 Subsektoren und zehn Regionen mehr als 600 „Hebel“ identifiziert. Dabei wurden und deren optimaler Einsatz zur Emissionsreduzierung und ihre Auswirkungen auf die Beschäftigung und andere sozioökonomische Faktoren bewertet. Fünf Sektoren emittieren in der EU den Großteil der Treibhausgase: 28% entfallen auf den Verkehr, 26% auf die Industrie, 23% fallen bei der der Energieerzeugung an, 13% stammen aus Gebäuden und 12% aus der Landwirtschaft. Über alle Sektoren hinweg ist die Verbrennung fossiler Brennstoffe mit 80% der Emissionen die größte Quelle für Treibhausgase. Nicht alle diese Emissionen müssten auf null reduziert werden, da negative Emissionen in einigen Sektoren die am schwersten zu reduzierenden in anderen ausgleichen könnten. Dennoch werde das Erreichen der Ziele erhebliche Veränderungen in allen Sektoren erfordern. Das Ergebnis sei „keine Prognose, sondern ein Szenario, das tiefgreifend von den aktuellen Trends abweicht“.

Einige Kernaussagen der „Makrobetrachtung“ (PDF), lauten: , lauten: Die Sektoren müssten ihre Emissionen parallel reduzieren und nacheinander Netto-Null erreichen. Mehr als die Hälfte der Emissionsreduzierung könnte mit ausgereiften und frühzeitig eingeführten Technologien erreicht werden. Die Dekarbonisierung Europas wird weniger kosten, wenn die Lasten effektiv verteilt werden. Jährlich müssten fast 1 Billion Euro investiert werden; Kosteneinsparungen würden die erhöhten Investitionsausgaben aber ausgleichen. Politische Eingriffe wären erforderlich, um Investitionen anzuregen. Am Ende würde der Wandel aber zu einem Nettogewinn von 5 Mio. Arbeitsplätzen führen. Energiesicherheit und Wettbewerbsfähigkeit könnten steigen. Voraussetzung: Alle Beteiligten müssen jetzt aktiv werden. Das führt am Ende zu der Erkenntnis: Würden die Kosten und Einsparungen der Dekarbonisierung an die Haushalte weitergegeben, wären die gesamten Lebenshaltungskosten für einen Durchschnittshaushalt in einer klimaneutralen EU die gleichen wie heute. Haushalte mit geringerem Einkommen würden sogar geringere Lebenshaltungskosten haben. Womit McKinsey herausgefunden hat, „dass die Europäische Union bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu Netto-Null-Kosten erreichen könnte“.

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