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Ihren Abschluss am Mailänder Polytechnikum machte die am 12. Juni 1924 geborene Cini Boeri im Jahr 1951. Danach absolvierte sie ein Praktikum bei Giò Pontis Architekturfirma und arbeitete anschließend viele Jahre mit dem Designer Marco Zanuso zusammen. 1963 gründete sie ihr eigenes Architektur- und Designbüro. Besonders aufgefallen ist sie mit Entwürfen wie der „Bobo Lounge“ (1967) und dem potenziell endlosen Serpentone-Sofa (1971) für Arflex, das nach Metern verkauft wurde. In den 1970er-Jahren gestaltete Boeri zudem Lounge-Kollektionen und zahlreiche Showrooms für Knoll International. Ihr vielleicht berühmtestes Möbelstück ist der Ghost Chair (1987) für Fiam, bei dem es ihr zusammen mit dem japanischen Designer Tomu Katayanagi gelang, aus einem einzigen, 12 Millimeter dicken Stück Glas einen Stuhl zu schaffen.

Für die für Arflex entworfene Sofa-Serie „Strips“ mit abnehmbarem und gestepptem Bezug wurde sie 1979 mit dem Compasso d‘Oro ausgezeichnet. Zu Boeris bekanntesten Gebäuden gehören die Casa Bunker (1967) und die Casa Rotonda (1966/67) in La Maddalena auf Sardinien, und die Casa nel Bosco (1969) in Osmate, Varese. Ihre Arbeiten sind u. a. im Triennale Design Museum in Mailand und im MoMA in New York zu finden. Zusammen mit Gae Aulenti gehörte sie zu den wenigen italienischen Designerinnen, die in der Nachkriegszeit internationalen erfolgreich waren. Cini Boeri ist am 9. September im Alter von 96 Jahren in ihrem Haus in Mailand gestorben.