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Der Architekt Adolfo Natalini ist in Florenz im Alter von 78 Jahren gestorben. Das am meisten für seine Entwürfe verwendete Wort war „radikal“. Geboren 1941 in Pistoia in der Nähe von Florenz, gründete Natalini 1966 zusammen mit Piero Frassinelli, Alessandro und Roberto Magris sowie Cristiano Toraldo di Francia in Florenz die avantgardistische Designer- und Architektengruppe Superstudio. Bekannt wurde die Gruppe einerseits mit dem Design von Möbeln und Objekten, andererseits mit Architekturprojekten und theoretischen Studien zur Entwurfstechnik. Ihre Entwürfe strebten auf der Basis philosophischer und anthropologischer Erkenntnisse eine Neubegründung von Design und Architektur an und wurden oft als „Anti-Design“ und als „Anti-Architektur“ bezeichnet. 1973 gründete Adolfo Natalini zusammen mit den Mitgliedern von Superstudio die Werkstätten Global Tools. 1991 gründete er zusammen mit Fabrizio Natalini das Büro Natalini Architetti und wurde Professor an der Architekturfakultät in Florenz, wo Michele de Lucchi und David Palterer zeitweilig zu seinen Assistenten zählten. Zudem übernahm Natalini die künstlerische Leitung der italienischen Firma Up & Up, für deren Entwürfe er Designer wie Andrea Branzi, Achille Castiglioni und Matteo Thun gewinnen konnte. Zu den bekanntesten Entwürfen Natalinis und Superstudios gehören die Tische Quaderna 283 und 260 aus dem Jahr 1970 mit ihrem strengen, aus schwarzen Linien auf weißem Grund gebildeten Raster. Eines der letzten Projekte Natalinis war das neue Museo dell’Opera del Duomo in Florenz.

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