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Im Tastbereich „Werkstoffe des Designs“ kann ein Ausschnitt des Vermelha-Stuhls von Edra ertastet werden. Foto: Die Neue Sammlung – The Design Museum (Kai Mewes)
Der erste Tasttisch repräsentiert die Vielfalt der Sammlung mit neun Tastobjekten: Hier der Akkuschrauber IXO 6 von Bosch. Foto: Die Neue Sammlung – The Design Museum (Kai Mewes)

Gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst und unterstützt von „PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne“, hat sich die Neue Sammlung in München bereits seit Februar 2022 der Inklusion und digitaler Vermittlung gewidmet. Das Pilotprojekt „Design inklusiv erleben“ wurde als ein erster Schritt verstanden, gute Gestaltung allen Menschen zugänglich zu machen. Nun wird das Projekt weiterentwickelt: Ab Ende 2023 können im X-D-E-P-O-T des Designmuseums 17 Originalobjekte an zwei „Tasttischen“ haptisch erfahren und über verschiebbare Bildschirme entsprechende Informationen zu den Exponaten abgerufen werden. (Entwickelt wurde die Taststation vom Tactile Studio & Atelier WAM; das Design des Tischs stammt von Kuehn Malvezzi.) Damit die jeweiligen Inhalte möglichst viele Besucher*innen erreichen, können diese wählen, in welcher Form die Informationen ausgespielt werden: als kurzer Text mit Hintergrundinformationen, als Text in leicht verständlicher Sprache, als Audiodeskription oder Video in Deutscher Gebärdensprache. Darüber hinaus werden die Inhalte auch auf Englisch kommuniziert. Eine „Vertiefungsebene“ lädt zudem mit Bildern, Texten, Höraufnahmen und Videos zum spielerischen Erkunden ein. Die Tastobjekte selbst sollen „die Vielfältigkeit der Sammlung des Hauses“ ebenso vermitteln wie „Designideen des modularen Prinzips“; auch sechs verschiedene Werkstoffe können ertastet werden.

Das Vermittlungsangebot richtet sich insbesondere an Menschen mit Hör- und Seheinschränkungen, Sprachverständnisschwierigkeiten oder kognitiven Einschränkungen, steht aber natürlich allen zur freien Verfügung. Im Zuge des Projektziels zu mehr Inklusion wird auch der Online-Auftritt der Neuen Sammlung überarbeitet. Nachdem die Website bereits 2022 nach dem Mindeststandard der digitalen Barrierefreiheit ergänzt wurde, soll sie nun neu gelauncht werden und ab Frühjahr 2024, wie es heißt, „immer umfassendere Inhalte zur Verfügung stellen, die sich an unterschiedliche Zielgruppen richten“. Mit dem Vorhaben will das Museum einen digitalen, inklusiven Zugang zu einer der weltweit bedeutendsten Sammlungen zur Designgeschichte bieten.

Der bayerische Kunstminister Markus Blume betonte, die inklusive Taststation und die neue barrierefreie Website „verbinden digitale und analoge Welt auf innovative Weise und ermöglichen das gemeinsame Entdecken und Verstehen unserer kulturellen Schätze. Die Digitalisierung bietet unglaubliche Möglichkeiten, um Kunst und Kultur für alle gleichermaßen zugänglich zu machen – diese Chancen müssen wir nutzen! Mit dem Programm ‚kultur.digital.vermittlung‘ unterstützen wir die staatlichen Einrichtungen auf ihrem Weg in die digitale Transformation.“


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