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Neuer Markenauftritt und einheitliches Design für das Münchner Oktoberfest.
© Referat für Arbeit und Wirtschaft

Aufgrund der Corona-Pandemie musste das Münchner Oktoberfest in den letzten beiden Jahren abgesagt werden. Vom 17. September bis zum 3. Oktober soll in diesem Herbst die 187. Auflage der „Wiesn“ wieder stattfinden. Dabei soll auch der Markenauftritt des Oktoberfests München, das seit 1810 auf der Theresienwiese in der bayerischen Landeshauptstadt ausgerichtet wird, verbessert werden. Um die Wiedererkennbarkeit als Marke zu erhöhen und die nationale wie internationale Vermarktung zu erleichtern, erhält das weltweit größte Volksfest erstmals in seiner Geschichte eine eigene Markenidentität und ein eigenes Logo.

Zentrales Gestaltungselement ist die Initiale „O“, die mit ornamenthaften Ausschmückungen und Verzierungen versehen wurde, wobei das gesamte Motiv traditionell bayerisch und zugleich modern wirke; und weltweit verständlich sei. Um das zu erreichen haben die Macher/innen des Logos von der Markenagentur RED eigens eine Schrift („Wiesn“) entworfen und ein modulares Designsystem geschaffen. Bildmarke und Marken-Schrift basieren beide auf der Neuinterpretation einer traditionellen gebrochenen Fraktur-Schrift, wie sie zum Gründungszeitpunkt des Festes üblicherweise in Bayern verwendet wurde. Ausgewählte Farben und eine einheitliche Bildsprache, heißt es, ergänzten das Design und machten es zu einem wiedererkennbaren Erscheinungsbild. Das neue Branding für das Oktoberfest soll nach und nach online, im Marketing und auf der Theresienwiese sichtbar werden.

Für die Verantwortlichen auf Seiten der Stadt München, so der Fachblog Design Tagbuch, sei es wichtig gewesen, wie Benedikt Brandmeier, Leiter Bereich Tourismus, Veranstaltungen und Hospitality im Referat für Arbeit und Wirtschaft, anlässlich der Vorstellung erläuterte, dass das visuelle Erscheinungsbild als typisch bayrisch wahrgenommen werde: „Im Branding verbinden sich Tradition und Moderne. Das Design lässt Spielraum für Interpretationen, ist international verständlich und es funktioniert für alle Zielgruppen“. Statt ein einzelnes bildhaftes Zeichen, etwa einen Bierkrug, zu wählen, habe man sich bewusst für eine abstrakte Form entschieden, um so mehr Interpretationsspielraum zu bieten. Die dynamische Form und der Schwung der O-Bildmarke, so die offizielle Erklärung, spiegele den „Spirit“ des Oktoberfestes wider.

In einem Kommentar des Design Tagebuchs heißt es dazu: „Interessant ist das Markendesign schon allein deshalb, da es ein elementares Spannungsfeld im Corporate Design beschreibt: wie viel Klischee (zumeist negativ konnotiert) darf/muss die Marke vermitteln? Und viel Modernität/Individualität darf das Design transportieren? Eine zu klischeehafte Gestaltung wirkt sehr schnell kitschig, abgedroschen und anbiedernd. Ein zu moderner, progressiver Look könnte wiederum von vielen Menschen als unpassend, aufgesetzt und unglaubwürdig angesehen werden. Noch schlimmer wäre, wenn die damit verbundene Botschaft gar nicht erst verstanden würde.“


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