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Aalto2 Museum Centre, Alvar Aalto Museum, Ausstellungssaal nach der Renovierung, Foto: Maija Holma © Alvar Aalto Foundation
Aalto2 Museum Centre. Treppenhaus des Alvar Aalto Museums nach der Renovierung, Foto: Maija Holma, © Alvar Aalto Foundation

In diesem Jahr wäre der finnische Architekt und Designer Alvar Aalto 125 Jahre alt geworden. Seit den Feierlichkeiten zu seinem hundertsten Geburtstag, die unter anderem das Museum of Modern Art (MoMA) in New York mit einer Ausstellung und einem Katalog unter dem Titel „Between Humanism and Materialism“ beging, wurden zahlreiche Aspekt des Schaffens des „Magus des Nordens“ (Siegfried Giedion) erforscht und in Ausstellungen präsentiert. Wer sich für Alvar Aalto (1898 bis 1976) und seine Bauten interessiert, kennt vermutlich sein Wohnhaus und sein Atelier in Helsinki. Bevor er sich in Helsinki niederließ, hatte Aalto von 1923-1927 zusammen mit seiner Frau Aino ein Architekturbüro in Jyväskylä in Mittelfinnland und danach für sechs Jahre in Turku betrieben. 1933 verlegte das Ehepaar nicht nur das Atelier nach Helsinki, es gründete auch gemeinsam mit Maire Gullichsen und Nils-Gustav Hahl das Möbelunternehmen Artek. In diesem Jahr ebenfalls fertiggestellt wurde das Gebäude des Tuberkulose-Sanatoriums in Paimio, das zusammen mit dem Bibliotheksbau in Wyborg den Beginn der internationalen Karriere von Alvar und Aino Aalto markiert.

In Jyväskylä, wo Alvar einen Teil seiner Kindheit und Jugend verbracht hatte, wurde 1966 der Alvar-Aalto-Museumsverein mit dem Ziel gegründet, in der Stadt ein Kunstmuseum zu errichten. Das von Aalto entworfene Gebäude wurde 1973 fertiggestellt. Nun wird das in den vergangenen Jahren einer Renovierung unterzogene Museum am 27. Mai 2023 im Ruusupuisto-Park im Rahmen des neuen Aalto2-Museumszentrums wiedereröffnet. Neben dem Aalto-Museum besteht das neue Zentrum aus dem 1961 ebenfalls von Aalto entworfenen Museum für Mittelfinnland – und einem neuen Erweiterungsbau, der die beiden Aalto-Gebäude nun miteinander verbindet. Rund 16 Millionen Euro wurden für die behutsame Renovierung und Erweiterung ausgegeben. Den Wettbewerb für den Erweiterungsbau, zu dem 2016 fast 700 Bewerbungen eingegangen waren, hatte das kleine und wenig bekannte Büro A-Konsultit Architects gewonnen. Ihr Entwurf eines hellen und geräumigen Baukörpers soll die Zugänglichkeit verbessern und die Zusammenarbeit zwischen den nun verbundenen Museen fördern. Der Erweiterungsbau umfasst Räume für Ausstellungen und Veranstaltungen; die gemeinsame Lobby, der Shop und das Café bilden ein gemütliches „Wohnzimmer“.

Zur Eröffnung zeigt Aalto2 eine gemeinsame Ausstellung mit dem Titel „Menschliche Spuren – Welterbe“, kuratiert von den finnisch-spanischen Architekten Anna und Eugeni Bach. Eine neu konzipierte Dauerausstellung – „Aalto – Arbeit und Leben“ – stellt Alvar Aalto und seine erste Frau Aino sowie seine zweite Frau Elissa als Architekten und Designer vor. Die Schau „Exploring Central Finland“ porträtiert Mittelfinnland von der Vorgeschichte bis zur Gegenwart. „Das neue Museumszentrum“, so Heli-Maija Voutilainen, Direktorin der Museen der Stadt Jyväskylä, „wird sich als multifunktionales Gebäude bewähren, das auf kulturelle Kontexte, Architektur und Design spezialisiert ist und erlebnisorientierte Inhalte bietet, die ein immer breiteres Publikum anziehen.“


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