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Exoskelette können, besonders dort, wo im Bereich über Kopf und Schulter gearbeitet werden muss, einen erheblichen Beitrag zum Arbeits- bzw. Gesundheitsschutz leisten. Der Arbeitende ermüdet weniger schnell, kann über einen längeren Zeitraum und somit deutlich produktiver tätig sein. Die präventive Entlastung kann zudem langfristig dazu beitragen, arbeitsbedingte Muskel- und Skelett-Erkrankungen im Schulterbereich zu reduzieren – in der Baubranche ein häufiger Grund für Arbeitsunfähigkeit sowie ein Kostenfaktor für Unternehmen und Gesundheitssysteme. Nun hat die Hilti Gruppe mit der Ottobock SE & Co. KGaA eine Technologie-Partnerschaft zur Entwicklung von Exoskeletten vereinbart. Johannes Wilfried Huber, Leiter des Geschäftsbereichs Diamanttechnik bei Hilti, sieht in Exoskeletten einen relevanten Megatrend für Hilti: „Diese bringen eine Entlastung bei körperlich anspruchsvollen Tätigkeiten, wie sie auf Baustellen tagtäglich ausgeführt werden. Mit Ottobock haben wir den idealen Partner, um unser Wissen in Sachen Anwenderschutz und Ergonomie mit 100 Jahren Biomechanik-Expertise zu kombinieren.“ Hiltis Partner, der Unternehmensbereich Ottobock Industrials, entwickelt seit 2012 industrielle Exoskelette der Paexo-Produktpalette. Dr. Sönke Rössing, Leiter von Ottobock Industrials, freut sich, zusammen mit Hilti ein neues Anwendungsgebiet erschließen zu können: „Dabei bauen wir auf unsere Erfahrungen aus über 500 erfolgreichen Exoskelett-Projekten, unter anderem in der Automobilindustrie und im Handwerk. Das Potenzial für Lösungen, die die körperliche Belastung der Mitarbeitenden reduzieren, ist in der Bauindustrie sehr hoch. Dieses Standbein wollen wir in den kommenden Jahren gemeinsam ausbauen.“ Als erstes gemeinsames Produkt will Hilti im Herbst 2020 das EXO-O1 auf den Markt bringen. Es handelt sich um ein passives Modell, das keine Energiezufuhr benötigt: Das Gewicht der Arme wird über die Armschalen mit Hilfe mechanischer Seilzugtechnik auf die Hüfte abgeleitet, was die Spitzenbelastung der Muskulatur reduzieren und die Schulter um bis zu 47% entlasten soll.

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