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Solarenergie
Sonnenkollektoren auf dem Parkplatz eines Supermarktes an einem sonnigen Tag in Avignon, Provence, Frankreich. Strom und Schatten für Autos zugleich, © Shutterstock

Je mehr der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen wie Kohle und Gas vorangetrieben wird, desto größer der Bedarf an grünem Strom aus alternativen Quellen wie Windkraft und Solarenergie. Frankreich macht dabei vor, wie die Transformation aktiv vorangetrieben werden kann. Nach einem Beschluss des französischen Senats müssen innerhalb der kommenden drei bis fünf Jahre alle größeren Parkflächen im Land Strom erzeugen. Auf diese Weise soll die Entwicklung der Solarenergieerzeugung in Frankreich, insbesondere in großen Gewerbegebieten, angekurbelt werden. Nach Angaben der Regierung könnte das Potenzial der Maßnahme bis zu 11 Gigawatt betragen, was der Leistung von etwa zehn Atomreaktoren entspricht.

Artikel 11 des Gesetzentwurfs zur Beschleunigung der erneuerbaren Energien wurde am 4. November vom Senat in erster Lesung angenommen. Er schreibt vor, dass die größten Parkplätze im Freien nach und nach auf mindestens der Hälfte ihrer Fläche mit Photovoltaikanlagen (oder anderen erneuerbaren Energiequellen) ausgestattet werden müssen. Ursprünglich galt der Gesetzentwurf für Parkplätze mit einer Fläche von mehr als 2.500 Quadratmetern. Nun wurde beschlossen, statt der Fläche einen Schwellenwert für die Anzahl der Stellplätze festzulegen. Somit gilt die Verordnung für Parkplätze mit mehr als 80 Stellplätzen (ein Schwellenwert von 2.500 Quadratmetern hätte etwa 100 Stellplätzen entsprochen).

Die Bestimmungen treten am 1. Juli 2023 in Kraft und werden, je nach Größe der Parkplätze, schrittweise eingeführt. Parkplätze mit mehr als 400 Stellplätzen müssen innerhalb von drei Jahren den Vorschriften entsprechen; innerhalb von fünf Jahren, wenn die Anzahl zwischen 80 und 400 liegt. Ausnahmen gibt es auch: Parkplätze für Nutzfahrzeuge (über 7,5 Tonnen) sind von der Regelung ebenso ausgenommen wie Parkplätze in der Nähe von bemerkenswerten Orten, um eine „Verfälschung“ dieser Orte zu vermeiden. Der Beschluss stellt auch für die Gestaltung der Solardächer eine große Herausforderung dar; man darf also auf entsprechende Entwürfe gespannt sein.


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