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Dagobert Peche hat die Formensprache der Wiener Werkstätte von der Geometrie weg in eine ganz neue Richtung geführt. Ob er mit Silber, Glas, Keramik, Leder, Stoff oder Papier arbeitete: Seine opulenten Dekors gewann er aus der Natur. Das MAK Wien widmet dem österreichischen Gestalter eine Ausstellung.

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MAK Sammlungsobjekt
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Partage Objektfoto
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MMS Objektfoto
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14_Dagobert_Peche_Schrank
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154 – 1
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20_Dagobert_Peche_Kaffeeservice_1920_1923 Large
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17_Hans_Hollein_Tisch_Schwarzenberg_1980 Large
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Es war Josef Hoffmann, der Dagobert Peche (1887 bis 1923) als „das größte Ornamentgenie, das Österreich seit der Barocke besessen hat“, bezeichnete. So erzählte es die Journalistin Berta Zuckerkandl 1923 in ihrem Nachruf auf den Künstler. Tatsächlich führte Peche die Formensprache der Wiener Werkstätte (WW) in eine gänzlich neue Richtung.

Das „Ornamentgenie“ sprengte die Formensprache der WW geradezu: Auf die Geometrie der Gründer Josef Hoffmann und Koloman Moser antwortete er mit opulenten, der Natur entlehnten Ornamenten. Er verlieh Gebrauchsgegenständen eine Komplexität, die Logik und Gebrauchswert bewusst unterlief. Peche arbeitete mit Silber, Glas, Keramik, Leder und Papier, entwarf Stoffmuster, Schmuck, Möbel und Ausstellungsdisplays. Seinen Ansatz untermauerte er mit der Schrift „Der brennende Dornbusch“, in der er, um zu einem neuen künstlerischen Ausdruck zu gelangen, die „Überwindung der Utilität“ forderte.

Nach mehr als einem Vierteljahrhundert widmet das MAK Wien dem Visionär und „enfant terrible“ der WW wieder eine große Ausstellung. Rund 650 Objekte werden in „PECHE POP. Dagobert Peche und seine Spuren in der Gegenwart“ vom 11. Dezember bis 11. Mai 2025 „den unverwechselbaren Peche-Kosmos und die faszinierende Wirkung seiner Arbeiten auf das Design des 20. und 21. Jahrhunderts: vom Art Déco über die Postmoderne bis in die Gegenwart“.

Die Schau erschließt den Peche-Kosmos nicht chronologisch, sondern thematisch in Kapiteln wie „Arkadien“, „Boudoir“, „Metamorphose“ oder „Unheimlich“. Künstlerische Einflüsse führten bei Peche stets zu Lösungen, die zwar Bezüge erkennen, aber etwas ganz Eigenes entstehen ließen. Er verwandelt Raum in Fläche – und umgekehrt. Holz wirkt wie Stoff, Blech wie Keramik, Metall wie Papier. Ornamente erscheinen als Tapetenmuster, Holzdekor oder auf Seide gedruckt. Nicht zufällig war die Nymphe Daphne aus der griechischen Mythologie die Lieblingsfigur des gelernten Architekten Peche, der, wie es heißt, „keiner sein konnte, weil Architektur Beständigkeit verlangt und Verwandlung Bewegung bedeutet“. Deshalb kam ihm die ephemere Architektur des Ausstellungsdisplays besonders entgegen. Was die Nachwelt besonders interessiere, so eine der Thesen der Ausstellung, sei das„verspielte Moment“ bei Peche. Die Postmoderne schließe hier direkt an: „Wenn Berta Zuckerkandl von einem Silberkelch als Blume mit beinartigen Stängeln, ,als ob er laufen möchte‘, berichtet“, so erinnere das „an Philippe Starcks staksende Zitronenpresse (1988)“ ebenso wie „an den winkenden Casablanca-Schrank von Ettore Sottsass (1981)“. Gleichzeitig, so heißt es, bedienten diese Objekte „die skurrilen und unheimlichen Aspekte, die die Künstler*innen der Gegenwart ebenso interessieren wie das überbordende Ornament, das alles verschlingt“. Was daraus entstanden ist, wird anhand von Arbeiten zahlreicher Künstler*innen vor Augen geführt, die mit Peche in Dialog getreten sind – von Richard Artschwager, Christine und Irene Hohenbüchler über Hans Hollein, Alessandro Mendini, Olaf Nicolai, Gio Ponti und Robert Venturi bis hin zu Vivienne Westwood und Heimo Zobernig. Zur Ausstellung erscheint eine Publikation (Deutsch/Englisch, 304 Seiten mit zahlreichen Farbabbildungen. MAK, Wien/Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König, Köln 2024).

Was die Nachwelt besonders interessiere, so eine der Thesen der Ausstellung, sei das„verspielte Moment“ bei Peche. Die Postmoderne schließe hier direkt an: „Wenn Berta Zuckerkandl von einem Silberkelch als Blume mit beinartigen Stängeln, ,als ob er laufen möchte‘, berichtet“, so erinnere das „an Philippe Starcks staksende Zitronenpresse (1988)“ ebenso wie „an den winkenden Casablanca-Schrank von Ettore Sottsass (1981)“. Gleichzeitig, so heißt es, bedienten diese Objekte „die skurrilen und unheimlichen Aspekte, die die Künstler*innen der Gegenwart ebenso interessieren wie das überbordende Ornament, das alles verschlingt“. Was daraus entstanden ist, wird anhand von Arbeiten zahlreicher Künstler*innen vor Augen geführt, die mit Peche in Dialog getreten sind – von Richard Artschwager, Christine und Irene Hohenbüchler über Hans Hollein, Alessandro Mendini, Olaf Nicolai, Gio Ponti und Robert Venturi bis hin zu Vivienne Westwood und Heimo Zobernig. Zur Ausstellung erscheint eine Publikation (Deutsch/Englisch, 304 Seiten mit zahlreichen Farbabbildungen. MAK, Wien/Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König, Köln 2024).

Dagobert Peche, Stoffbahn Regenbogen, 1919. Seide, bedruckt MAK, T 8605 | © MAK

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