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Re-Use, Design Hella Jongerius, © JongeriusLab, Porzellan Manufaktur Nymphenburg
Hella Jongerius, Foto: Nick Ballon for Maharam

Gebrauchtes wiederzuentdecken, wiederzuverwenden und dadurch neu zu entdecken, liegt im Trend. Das weiß auch Hella Jongerius. Mit einer erzählerischen Installation in der Münchner Neuen Sammlung laden die international ausgezeichnete Designerin und die Porzellan Manufaktur Nymphenburg ein, das Thema Re-Use gestalterisch, nachhaltig und zukunftsweisend neu zu entdecken. Nymphenburg ist die letzte Reinstmanufaktur ihrer Art. Seit der Gründung im Jahre 1747 wird in der Manufaktur des Bayerischen Königshauses die hohe Kunst der Porzellanherstellung gepflegt. Hella Jongerius, 1963 bei Utrecht geboren, gründete nach dem Studium an der Design Academy in Eindhoven 1993 ihr Studio Jongeriuslab. Seither entwickelt sie Produkte, Kollektionen und Interieurs für Firmen wie Maharam, KLM, Vitra und Danskina, wobei ihre Entwürfe oft neueste technologische Errungenschaften mit teilweise Jahrhunderte alten Handwerkstechniken verbinden. Jongerius hat bereits mehrfach Kollektionen für Nymphenburg entworfen. Am bekanntesten sind die „Tierschalen“, die sie 2004 und 2012 für die Porzellanmanufaktur gestaltete.

Im Mittelpunkt der Installation „Hella Jongerius: Phoenix – reborn beauty“ steht ein Tisch, der Generationen verschiedener Art verbindet: Einerseits Menschen, die sich um ihn versammeln, andererseits Porzellanobjekte, mit denen er gedeckt ist. Was das Porzellan angeht, so haben sämtliche Teller, die diese besondere Tafel schmücken, eine Geschichte. Davon handeln auch die Kurzgeschichten, denen die Besucher*innen mittels Kopfhörer lauschen können. Manche Stücke wurden geerbt, andere verschenkt, wieder andere aus zweiter Hand gekauft. Dank zwei neuer Designs, die Jongerius für Nymphenburg entworfen hat, bekommen die Porzellanstücke nun eine neue Zukunft: Das Tropfendekor „Dripping“ überdeckt in blauen, schwarzen oder goldenen Schlieren das Darunterliegende, um es bewusst unsichtbar zu machen; das Pflanzendekor „Weeds“ lässt die Teller mit von verschiedenen Fantasie-Unkräutern überwuchern. „Generation T“, so heißt es, stehe für Tradition, Transformation und Tableware. Dahinter verbirgt sich eine Initiative der Manufaktur und der Designerin gegen die Verschwendung wertvoller menschlicher und materieller Ressourcen. Die Idee zu diesem Projekt entstand aus dem Bedürfnis heraus, „als nicht mehr zeitgemäß empfundene Teller, Tassen und Schalen von einzigartiger Qualität zurück ins Leben zu bringen und wieder zu verwenden“.

Das Kooperationsprojekt von Die Neue Sammlung – The Design Museum und der Porzellan Manufaktur Nymphenburg findet anlässlich der „munich creative business week 2023“ (mcbw) statt und ist vom 6. Mai bis zum 18. Juni zu sehen. Am 9. Mai findet im Rahmen der mcbw von 18.30 bis 20.30 Uhr in der Reihe „New Modes“ im X-D-E-P-O-T der Neuen Sammlung unter dem Titel „Mix All Things“ eine Podiumsdiskussion statt, bei der David Zilber, Kai Langer und Hella Jongerius über das Potential neuer Kollaborationen von Mensch, Natur und Technologie und darüber sprechen, wie aus bestehenden Ressourcen neue Verbindungen entstehen können.


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