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Plant Fever: Das Zürcher Museum für Gestaltung entdeckt das verborgene Potenzial der Pflanzen.
Gavin Munro, The Edwardes Chair, 2012/2016, © Full Grown

Was ist Natur? Sind Pflanzen nur nützliche Biomasse? Haben Fauna und Flora allein dem Menschen zu dienen? Klimaerwärmung, Artenschutz und ökologischer Fußabdruck machen deutlich, dass der Mensch sein Verhältnis zur Natur dringend überdenken sollte. Lösen Pflanzen Probleme womöglich auf ihre eigene Art? Die Pflanzenneurobiologie hält dazu überraschende Antworten bereit. Pflanzen sind für viele Designer/innen, Wissenschaftler/innen und Ingenieur/innen denn auch von zentraler Bedeutung. Mehr und mehr beginnen sie, die Vegetation nicht allein als Ressource für Nahrung, Material oder Erholung zu nutzen, sondern in ihr auch eine wichtige Inspirationsquelle im Gestaltungsprozess zu sehen. Wo es darum geht, neuartige Lösungen für aktuelle und kommende Fragen der Umwelt und der Gesellschaft zu entwickeln, orientieren sie sich an Strukturen und Verhaltensweisen in der Pflanzenwelt.

Die Ausstellung „Plant Fever“ im Zürcher Museum für Gestaltung, stellt im Toni-Areal noch bis zum 3. April 2022 rund 50 internationale Projekte aus den Bereichen Produktdesign, Mode und neue Technologien vor, die deutlich machen wollen, welches Potenzial in Pflanzen steckt. Zu sehen ist etwa der aus Abfallprodukten der Ananas hergestellte Vliesstoff Piñatex®, der in der Mode und neuerdings vermehrt auch als veganes Leder für Autositze Verwendung findet. Oder das Projekt Notweed Paper, das eine industrielle Papierherstellung aus dem japanischen Staudenknöterich anstrebt, einer Pflanze, die hierzulande als invasive Spezies betrachtet wird.

Das Projekt Plant Fever wurde von studio d-o-t-s konzipiert und vom belgischen Museum CID (Centre d’innovation et de design au Grand-Hornu) produziert. Es versteht sich als Ausstellung mit politischer und gesellschaftlicher Dimension, die Position bezieht, Fragen aufwirft und das Publikum zu einem konstruktiven Gespräch auffordert. Deshalb findet der Diskurs auch nicht allein im Ausstellungsraum statt, sondern wird parallel im Netz (auf plantfever.com oder Instagram @plant__fever) von Vorträgen und Workshops begleitet. Und im Verlag Stichting Kunstboek ist, herausgegeben vom CID, ein Katalog in französischer und englischer Sprache erschienen.

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