3 Min Lesezeit

Das Design Museum in London widmet Bethan Laura Wood eine große Einzelausstellung. Über 70 Werke der britischen Designerin und Künstlerin zeigen ihre unverwechselbare gestalterische Handschrift – eine Welt voller Farben, Muster und unerwarteter Materialkombinationen.

Portrait von Bethan Laura Wood | Foto: David Sierra | Courtesy of the artist and The Design Museum

Eben noch stand Bethan Laura Wood auf der Bühne des Designer Day, der im Rahmen der Frankfurter Konsumgütermesse Ambiente stattfand. Nur wenige Tage später, am 14. Februar 2024, eröffnet die britische Designerin und Künstlerin ihre Solo-Show im Londoner Design Museum. Wood ist bekannt für ihre experimentelle Herangehensweise an Design. Ihre Arbeiten verbinden kräftige Farben, detailreiche Muster und ungewöhnliche Materialkombinationen zu einem einzigartigen Stil, der die Grenzen zwischen Kunst, Handwerk und Funktionalität verschwimmen lässt. Das Spektrum ihrer Kreationen reicht von Möbeln und Leuchten über Schmuck bis hin zu raumgreifenden Installationen. Dabei schöpft sie Inspiration aus Alltagsobjekten, historischen Ornamenten und globalen Handwerkstraditionen.

Die Ausstellung ist in drei thematische Bereiche unterteilt: Desire, Adornment und Hyperreality. Jeder beginnt mit einem Gegenstand aus Woods eigener Sammlung. Diese Objekte bilden den Ausgangspunkt für die Themen der einzelnen Abschnitte und bieten einen persönlichen Einblick in ihre Inspirationen.

Tongue Tea Set for Rosenthal (2019) by Bethan Laura Wood | Courtesy of Rosenthal and the Design Museum
Watermelon Stack – Bethan Laura Wood | Foto: Angus Mills / Courtesy of the artist and the Design Museum
Maria Chaise A-Tolix Le Grand Dame (2015) by Bethan Laura Wood | Courtesy of Tolix and the Design Museum
Wisteria Chandelier detail (2020) – Bethan Laura Wood | Foto: Emanuele Tortora, Credit: Nilufar und The Design Museum

Desire 

Im Abschnitt Desire geht es um die emotionale Verbindung, die Menschen zu bestimmten Objekten aufbauen. Wood selbst ist eine leidenschaftliche Sammlerin und erforscht, warum bestimmte Gegenstände für uns eine besondere Bedeutung haben. Ein Highlight des Bereichs ist ein von ihr gestaltetes Teeservice, dessen Muster sich erst durch den Gebrauch allmählich offenbart. Ergänzt wird es durch eine verspielte Installation von bunten, bestickten Dessert-Skulpturen, inspiriert von Stillleben aus dem Rijksmuseum in Amsterdam.

Adornment

Der Bereich Adornment beschäftigt sich mit Ornamentik und Dekoration als integralen Bestandteilen von Design. Wood zeigt hier ihre Neuinterpretation des klassischen Stuhl A von Tolix. Ihre Version kombiniert industrielle Strenge mit femininen, fast barocken Formen – teils inspiriert von Königin Elisabeth I und dem Maschinenmensch Maria aus Fritz Langs Film „Metropolis“.

Hyperreality

Im letzten Abschnitt, Hyperreality, lotet die Designerin die Grenzen zwischen Natürlichem und Künstlichem aus. Ihre Werke spielen mit Illusionen und fordern die Betrachter heraus, ihre Wahrnehmung von Materialität zu hinterfragen. Dazu gehört die skulpturale Wandleuchte HyperNature, deren aus Aluminium gefertigte Äste und PVC-Blüten auf den ersten Blick wie echte Pflanzen wirken.

Die Ausstellung ist Teil der neuen Reihe PLATFORM, mit der das Design Museum führende Stimmen im zeitgenössischen Design präsentieren möchte. Der  freien Eintritt ermöglicht einem breiten Publikum einen direkten Zugang zur kreativen Welt von Bethan Laura Wood. 

PLATFORM: Bethan Laura Wood

The Design Museum, London

14. Febr. 2025 – Jan. 2026

Auf Social Media teilen


Mehr auf ndion

Weitere News zum Thema Museum und Ausstellung.