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Die Ausstellung präsentiert unter dem Titel Protest! gestalten Plakate von Otl Aicher.
Ausstellungsplakat Protest! Gestalten, Gestaltung MüllerHocke GrafikDesign, © Museum Ulm

Wer Wirkung erzielen will, muss sich Gedanken darüber machen, wie er seine Aktion am besten gestaltet – auch, wenn es um politischen Protest oder um Formen zivilen Ungehorsams und Widerstands geht. Otl Aicher gilt zu Recht als politisch wacher Kopf und zugleich als einer der einflussreichsten Kommunikationsdesigner des 20. Jahrhunderts. Schon als Jugendlicher hat Aicher eine eigensinnige und widerständige Haltung entwickelt, zunächst gegen die Vereinnahmung durch das nationalsozialistische Unrechtsregime und dessen Institutionen, später in Form engagierter, öffentlicher Bekenntnisse. Die Klarheit, mit der Aicher seine Haltung begründete und formulierte, hat auch sein gestalterisches Werk geprägt.

Indem sie an die Anliegen Otl Aichers und die Protestbewegungen der jüngeren Vergangenheit anknüpft, präsentiert die Ausstellung unter dem Titel Protest! gestalten im Museum, aber auch an ausgewählten öffentlichen Plätzen im Ulmer Stadtraum, Werke und Werkserien von internationalen Künstler*innen und Grafiker*innen. In Form von Gemälden, Zeichnungen, Bildmontagen, Plakat- und Flugblattkampagnen, in Leuchtreklamen, Anzeigentafeln, Billboards, Videos und Animationen befassen sie sich, so das Museum, „mit Slogans, Symbolen, Gesten und Signalen von Widerstand, Aufklärung und Protest zu den Themen Umwelt, Frieden, Demokratie, Konsum, Gesundheit, Menschenrechte, Gleichberechtigung und Diversität“.

In Augenschein genommen werden können unter anderem Arbeiten von Otl Aicher, Noma Bar, AA Bronson, Jeremy Deller, (Frank) Shepard Fairey, Parastou Forouhar, Grapus, Guerilla Girls, Tina Hage, Jenny Holzer, Jeff Hong, Mitsuo Katsui, Barbara Kruger, Luba Lukova, Tine Melzer, Pierre Mendell, Csaba Nemes, Mohamed Ben Soltane, Klaus Staeck, Jinoos Taghizadeh, Oliviero Toscani, Tomi Ungerer und Jan Wilker. Darüber hinaus sind über die Plattform nextmuseum.io Aktivist*innen, Schüler*innen und Student*innen aufgefordert worden, „ihre Leitgedanken und Motive der Empörung, des Widerspruchs und der Opposition in einfallsreichen Formulierungen und Visualisierungen einzureichen, die mit der Ausstellung ein Forum erhalten“.


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