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Plakat aus der Ausstellung „RetroFuture“, © Next Nature
Aus der Ausstellung „RetroFuture“, © Next Nature
Die Ausstellung „RetroFuture“, © Next Nature

Das Evoluon in Eindhoven sieht aus wie eine soeben gelandete fliegende Untertasse. Entworfen 1966 zum 75-jährigen Bestehen der Firma Philips von dem Architekten Louis Christiaan Kalff, beherbergte es bis zu seiner Schließung im Jahr 1989 ein zukunftsorientiertes Technikmuseum. Anschließend diente es als Konferenzzentrum. Im Herbst vergangenen Jahres wurde es unter Federführung von „Next Nature“, einem internationalen Netzwerk von Menschen, die gern darüber diskutieren, wie die Zukunft aussehen könnte, wiedereröffnet. Koert van Mensvoort, Gründer und Kreativdirektor von Next Nature: „Mein Wunsch ist es, dass das Evoluon ein optimistisches Museum wird, das die Verbindung zwischen Mensch, Natur und Technik aufzeigen kann. Es ist unsere Pflicht, optimistisch in die Zukunft zu blicken. Ich denke, wir müssen unsere ganze Vorstellungskraft einsetzen, um zu sehen, wie wir gemeinsam ein gutes Leben auf diesem Planeten führen können.“

Vorstellungen der Zukunft gab es schon viele, nicht alle wurden Realität: Mittels Kernenergie angetriebene Autos würden 1.000 Stundenkilometer schnell fahren; wir würden Videotelefonate führen, es gäbe Raumschiffe – und die Arbeit erledigten Roboter und Maschinen. Selbst der Wunsch nach Unsterblichkeit findet sich in vielen antiken und religiösen Texten. Noch bis zum 3. September untersucht die Ausstellung „RetroFuture“ im Evoluon auf 3.000 Quadratmeter Fläche, wie Zukunft in der Vergangenheit imaginiert wurde – und welche Erwartungen wir heute an die Zukunft haben. In einem „spektakulären und spielerischen Rahmen“ will die Schau Design, Kunst, Wissenschaft und Film verbinden, um die Besucherinnen und Besucher „in die Welt der Zukunftsdenker, -träumer und -künstler“ zu entführen“.

Ausgangspunkt der bunten, zum Teil wie ein Rummelplatz gestalteten Schau, sind zehn klassische Zukunftsträume: Fliegen können wie ein Vogel, ewig leben, nie wieder arbeiten müssen, alles wissen können – und weitere Themen dieser Art. „Wir träumen“, so heißt es, „vom ewigen Leben, vom Paradies auf Erden, oder wir haben Albträume, in denen die Welt untergeht. Wie wir heute über die Zukunft denken, basiert auf Geschichten und Gedanken großer Denker wie Aristoteles und Leonardo da Vinci. Sie zeigen uns: Es gibt nicht nur eine Zukunft, viele Szenarien sind möglich.“ Was gestern noch fremd, abstrus und verrückt anmutete, erscheine heute vertraut oder sogar natürlich. Mieke Gerritzen, die kreative Leiterin der Schau, bemerkte: „Ohne die Augen vor dem Zustand der Erde zu verschließen, wollen wir mit RetroFuture eine optimistische Botschaft aussenden.“


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