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Die Realität innerstädtischer Mobilität ist meist wenig attraktiv: Volle Straßen und lange Staus oder volle Bahnen und Zugausfälle prägen den Mobilitätsalltag vieler Menschen und machen das individuelle Beförderungserlebnis nicht eben angenehm. „Mir schwebt“, so Felix Jägle von Bosch Forschung, „ein Bild vor, in dem ich auf dem Weg zur Arbeit bei Sonnenaufgang mühelos und lautlos über die Straßen einer Stadt gleite, statt auf Tunnelwände und in leere Gesichter zu schauen. Dabei höre ich Musik und sehe mir die Nachrichten des Tages an.“ Um das zu erreichen, möchte Felix Jägle die günstige und flexible Infrastruktur einer Seilbahn mit dem nutzerorientierten Betrieb der „pod transportation“ kombinieren. Wie wäre es, so die Überlegung, wenn man sich nicht auf, sondern über den Straßen fortbewegen würde? Und was, wenn eine Seilbahn keinen zentralen Antrieb mehr hätte, sondern alle Gondeln sich autonom auf einem festen, hängenden Fahrweg fortbewegen könnten? Der Ansatz trägt den Namen eRopeway, wobei jeder Nutzer on-demand und ohne Zwischenhalt an eine von vielen kleinen Stationen fährt, die entlang der eRopeway-Strecke liegen. Das Streckennetz ist modular aufgebaut und kann bei Bedarf erweitert werden. Auch CO2-Ausstoß, lokale Emissionen sowie der Verbrauch von Ressourcen, seien es Rohstoffe oder Flächen, sollen sich mit dem System reduzieren lassen. Das Moskauer Studio Art Lebedev wurde beauftragt, das Erscheinungsbild des Systems und der wetterfesten und standardmäßig mit WLAN ausgestatteten Passagierkabinen zu entwerfen und ein Video zu erstellen, das die Funktionsweise des eRopeway demonstriert. Das Ziel ist klar: Weg vom umständlichen Massentransport, hin zu einer auf das Individuum zugeschnittene Mobilität.