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Zehn Strategien für die Architektur im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe.
Deutsches Architektur Zentrum, Berlin 2020 Foto: Leon Lenk Fotografie

Die Welt ist bebaut, selbst wenn es hier und da noch kleine und große Lücken gibt. Kann es da kreativ sein, das Weiterbebauen zu unterlassen? Ist es zuweilen sogar besser, nichts zu tun? Was wie ein Widerspruch erscheinen mag, erweist sich angesichts der Klimakrise als das eindringliche Plädoyer des Bundes Deutscher Architektinnen und Architekten BDA für einen behutsamen und erhaltenden Umgang mit bestehender Bebauung. Die Ausstellung „Sorge um den Bestand. Zehn Strategien für die Architektur“ im MK&G Hamburg stellt vom 2. Dezember 2022 bis 5. März 2023 entsprechende Ideen und Lösungsansätze vor. Architekt*innen und Urbanist*innen formulieren im Rahmen der Ausstellung ihre Sorge um den Gebäudebestand, fordern Respekt vor gewachsenen sozialen Strukturen und plädieren für einen verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen der Erde.

Wie das gelingen kann, sollen zehn Strategien und zehn Projektbeispiele aufzeigen, die auf die Arbeitsweise, Haltung und Expertise der beteiligten Architektinnen und Architekten verweisen. In Deutschland gibt es knapp 27 Millionen Gebäude unterschiedlicher Altersklassen und Funktionen. Auch wenn diese ungleich zwischen wachsenden und schrumpfenden Regionen verteilt sind und sich in der Qualität ihrer Bausubstanz unterscheiden, ist dies doch eine üppige Baumasse für das Weiterbauen. In den zehn Strategien nehmen die Ausstellungsmacher*innen den Lebensraum von Menschen und gewachsener Architektur als erzählende Kulturschätze ernst und suchen den Ausgleich zwischen sozialen und ökonomischen Interessen. Es wird für ein Weiterdenken und achtsames Reparieren von Lebensräumen und Wohnkulturen plädiert. Wie entstehen neue Perspektiven im urbanen und regionalen Kontext durch vernetzte Ansätze, durch gemeinwohlorientierte Kooperationen und durch Beteiligungskonzepte? Zu sehen sind Zeichnungen, Fotografien, Grafiken, Audio- und Videobeiträge sowie ein dokumentarischer Film. Die begleitende Publikation bietet vertiefende Informationen.

Ausstellung und Publikation wurden für den BDA von Olaf Bahner, Matthias Böttger und Laura Holzberg kuratiert. Das Projekt wurde 2020 im Deutschen Architektur Zentrum DAZ in Berlin gestartet und ist seitdem als Wanderausstellung bundesweit zu sehen. Die Präsentation in Hamburg ist die siebte Station. Begleitend lädt der BDA Hamburg zu Vorträgen und Diskussionen zu thematischen Fragen ein.


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